Autor: Jörg Hänsel

  • Ein kleines „Signal“ an das Kollegium für mehr Kommunikation?!

    Ein kleines „Signal“ an das Kollegium für mehr Kommunikation?!

    Wenn ich mir die schulische Praxis (abseits des #FediLZ) ansehe, so ist das „Einzelkämpfertum“ auch im Jahr 2023 unter Lehrkräften noch sehr weit verbreitet. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Lehrkräfte selbst: Unterschiedliche Stundenpläne, unterschiedliche Bildungsgänge, unterschiedliche Schulformen, unterschiedliche Fächer, unterschiedliche Belastungen, unterschiedliche Interessen … you name it!

    Grundsätzlich bin ich von folgenden zwei Thesen überzeugt:

    1. Niederschwellige Kommunikationsmöglichkeiten können die Wahrscheinlichkeit von Kommunikationpraxis erhöhen.
    2. Kommunikation kann sich positiv auf soziale Beziehungen auswirken.

    Mit diesem Beitrag möchte ich einen Gedanken skizzieren, wie die Vernetzung innerhalb eines Kollegiums mit Hilfe von Digitalität gestärkt werden könnte. (Spoiler: keine Raketenwissenschaft!)

    Schritt 1: Gründung einer inoffiziellen (!) Instant-Messenger-Gruppe für informellen (!) Austausch

    Die Nutzung von Instant-Messenger-Apps ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Lehrkräfte sind natürlich auch Menschen, wenngleich in einigen Fällen – manchmal mehr, manchmal weniger – speziell. Davon nehme ich mich ausdrücklich nicht aus! Worauf ich hinaus will: Was für die meisten von uns im privaten Kontext vollkommen „normal“ ist, ist in Kollegien oft sehr fragmentiert oder erst gar nicht vorhanden.

    Die App „Signal“ (subjektive Entscheidung, die hier nicht zur Debatte stehen soll) ermöglicht aus meiner Sicht niedrigschwellig, datensparsames und zeitgemäßes kommunizieren. Warum das Ganze nicht mit Kolleginnen und Kollegen nutzen?

    Mögliche Anwendungsfelder

    • Anregung zu Material- und Ressourcentausch: „Hat jemand schon einmal A unterrichtet und dazu Material erstellt?“, „Kennt jemand ein gutes Erklärvideo zum Thema B?“, „Darf ich mal in eine Prüfung schauen, die jemand für das Fach C erstellt hat?“, …
    • Fundgrube: „Vermisst jemand seinen Schlüssel, seinen USB-Stick, sein Ladekabel, …?“
    • Organisation von Fahrgemeinschaften: „Wer fährt morgen zur 1. Std. von X nach Y?“
    • Raumtausch: „In unserem Raum funktioniert das Internet heute nicht. Kann jemand spontan mit uns tauschen?“
    • Fachliche, didaktische, pädagogische, mediale Impulse: „Hier ein interessanter Link zum Werk der Autorin X!“, „Am 22.12.XX findet von 09:00-16:00 Uhr eine Fortbildung zum Thema Y in Kiel statt.“, …
    • Glückwünsche/Danksagungen: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Z! <3″, Vielen Dank, dass durch euer Engagement in der AG-Digitales unsere Schule als ‚MINT-freundlich‘ ausgezeichnet wurde.“
    • Verabredungen zum Essen: „Hat jemand heute Lust und Zeit in der Freistunde vor der Konferenz gemeinsam eine Pizza essen zu gehen?“
    • Aufheiterung: [lustiges Meme einfügen]

    Aber, aber … !

    „Solche Apps darf man in der Schule nicht nutzen!“

    Das stimmt so pauschal nicht. Nachfolgend ein paar Grundsätze, wie eine kollegiale Instant-Messenger-Gruppe im größeren Stil (z. B. über Signal) legal betrieben werden könnte:

    Grundsätze

    • Die Nutzung der Messenger-App ist nicht verpflichtend, sondern es handelt sich um einen inoffiziellen Kommunikationskanal, von Kolleg:innen für Kolleg:innen. (keine Infrastruktur des Dienstherren)
    • Der Gruppe können alle Menschen, die an der Schule tätig sind, jederzeit freiwillig beitreten.
    • Die Gruppe können alle Menschen, die an der Schule tätig sind, jederzeit freiwillig verlassen.
    • Die Gruppe stellt ein kollegiales Angebot für all diejenigen dar, die gern eine niedrigschwellige, datensparsame und zeitgemäße Kommunikationsmöglichkeit neben anderen offiziellen Kommunikationsmöglichkeiten nutzen möchten, z. B. für den schnellen Austausch von Text- und Sprachnachrichten sowie anderer Mediendaten, die keine personenbezogenen Daten (!) Unbeteiligter enthalten.

    Sinnvoll ist aus meiner Sicht, dass mit Beitrittsanfragen gearbeitet wird, die von Admins geprüft werden.

    Schritt 2: Erstellung eines „Aushangs“ (analog und digital möglich)

    Signal bietet die Möglichkeit „Gruppen-Links“ zu erzeugen, die sich auf allen erdenklichen Wegen analog und digital teilen lassen:

    Meine Idee sieht einen analogen Aushang im analogen Lehrkräftezimmer vor. Bei der konkreten Gestaltung können sich kreative Menschen komplett austoben, sei es mit einem Textverarbeitungsdokument, einem Canva-Poster, usw. Mit Hilfe des „Signal-Gruppen-Links“ lassen sich z. B. mit Hilfe von t1p.de individuelle QR-Codes erzeugen und für den Aushang nutzen.

    Mein Vorschlag für einen Text:

    Liebe Kolleg:innen,
    
    ich hoffe, dass es euch allen gut geht!
    
    Die [$SCHULNAME]-Signal-Gruppe ist ein inoffizieller Kommunikationskanal, der allen Menschen, die an der [$SCHULNAME] tätig sind, offensteht. 
    
    Die Gruppe stellt ein Angebot für all diejenigen dar, die gern eine niedrigschwellige, datensparsame und zeitgemäße Kommunikationsmöglichkeit neben den anderen offiziellen Kommunikationsmöglichkeiten nutzen möchten. Z. B. für den schnellen Austausch von Text- und Sprachnachrichten sowie anderer Mediendateien, die keine personenbezogenen Daten enthalten.
    
    Der Beitritt und der Austritt können jederzeit freiwillig erfolgen. 
    
    Mir hat in der strapaziösen Zeit des vergangenen Schuljahres ein solcher inklusiver Kanal für informellen Austausch, der nicht über die Infrastruktur des Dienstherrn läuft, für die an der [$SCHULNAME] arbeitenden Menschen gefehlt.
    
    Natürlich kann es sein, dass es dir gar nicht so ging oder dass du mit anderen Kommunikationsmöglichkeiten bereits rundum glücklich bist. In dem Falle kannst du mein Angebot getrost ignorieren.
    
    Falls es dir aber ähnlich ergangen ist oder du einfach auch Lust auf verstärkte Vernetzung mit deinen Kolleg:innen hast, kannst du der [$SCHULNAME]-Signal-Gruppe gern beitreten, indem du den folgenden QR-Code mit deinem Smartphone scannst: 
    
    [QR-CODE-GRAFIK einfügen!]
    
    Technische Voraussetzungen:
    - Installaton der Signal-Messenger-App
    - Registrierung per Handynummer
    
    Hinweis: Nachdem du den QR-Code gescannt hast, erhält der Gruppenadmin eine Beitrittsanfrage. Die Bearbeitung erfolgt in aller Regel zeitnah! 
    
    Für eventuelle Fragen stehe ich euch jederzeit gern zur Verfügung!
    Mit herzlichen und kollegialen Grüßen
    
    [$GRUPPENERSTELLER]

    Das gesamte Kollegium mobilisiert man so natürlich nicht. Aber wenn eine „kritische Masse“ sympathisch überzeugt werden konnte, kann so ein zusätzlicher, informeller Kommunikationsweg im Lehrkräftealltag wahres Gold wert sein!


  • Meine „Standardsoftware“

    Meine „Standardsoftware“

    Als technikinteressierter Mensch habe ich mit großem Interesse die Blogbeiträge von Herrn Rau und Tommdidomm gelesen, durch die sie jeweils einen Überblick über häufig von ihnen eingesetzte Software gegeben haben.

    Wenn ich es aus der Ferne (unbekannterweise) richtig gedeutet habe, wurden die beiden wiederum von Thomas Gigold, Christian Fischer und Kiki Thaerigen inspiriert. Vielen Dank dafür!

    Nachstehend habe ich mich ebenfalls an einer Übersicht meiner derzeit häufig genutzten Programme und Apps versucht. Meine Darstellung unterscheidet jedoch noch zwischen den Kontexten „Privat“ und „Schule“, weil sich meine privaten Präferenzen (z. B. Zuneigung zu Open-Source-Software) an einigen Stellen nur mit großem Zusatzaufwand auf meine Tätigkeiten in der Schule übertragen lassen. In einigen Fällen bin ich mittlerweile zu „Pragmatismus“ übergegangen und halte meine Ideale nur noch dort hoch, wo ich es für unabdingbar halte.

    Die Liste ist trotz reiflicher Überlegung sicher nicht zu 100 % vollständig und sie bildet meinen Workflow auch nicht vollständig ab, weil z. B. Web-Apps fehlen. Dennoch möchte ich sie hier ebenfalls teilen. Nicht zuletzt, um bei Neuninstallationen und/oder -inbetriebnahmen künftig ein persönliches, kleines „Nachschlagewerk“ zu haben.

    PrivatSchule
    📁 Dateimanagement– Dateimanager für Zugriff auf lokalen Datenträger
    – NAS (Synology DiskStation 218j)
    – Nextcloud (persönlicher StorageShare)
    – lokaler Datenträger
    – Nextcloud (Bereitstellung durch Schulträger)
    – Nextcloud (persönlicher StorageShare)
    🌍 Browser– Mozilla Firefox (Win, Linux, Android)– Mozilla Firefox (Win)
    📧 E-Mail– Mozilla Thunderbird (Win, Linux)
    – FairEmail (Android)
    Microsoft Outlook (Win)
    📇 KontakteNextcloud (Contacts; Sync per CardDAV):
    – TbSync (Addon für Mozilla Thunderbird; Win, Linux)
    – DAVx⁵ (App; Android)
    Ionos (1und1-Adressbuch; Sync per CardDAV)
    – Adressbuch
    – CalDav Synchronizer (Addon für Microsoft Outlook, Win)
    📆 KalenderNextcloud (Calendar; Sync per CalDAV)
    – Zugriff per Browser (Win, Linux)
    – Business Kalender 2 (App; Android)
    – icsx für Kalenderabos (App; Android)
    Nextcloud (Calendar; Sync per CalDAV)
    – Zugriff per Browser (Win)
    – Apple Calendar (iPadOS)
    ☑ Aufgaben, Projekte;
    📥 Digitaler Eingangskorb;
    📋 Listen;
    🛒 Shopping;
    Todoist (Pro; Win, Linux, Android)Todoist (Pro; Win)
    🔐 Passwörter;
    🔢 2FA
    Nextcloud (Sync per WebDAV):
    – KeePassXC (Win, Linux)
    – KeePassXC-Browser (Addon für Mozilla Firefox; Win, Linux)
    – KeePassDX (Android)
    – KeePassium (iPadOS)
    – FreeOTP+ (Android)
    Nextcloud (Sync per WebDAV):
    – KeePassXC (Win)
    – KeePassXC-Browser (Addon für Mozilla Firefox; Win, Linux)
    📓 Notizen– Joplin (Win, Linux, Android)
    – Joplin WebClipper (Addon für Mozilla Firefox; Win, Linux)
    – Joplin (Win)
    – Goodnotes (iPadOS)
    👨‍🏫 „Lehrerkalender“./.– TeacherTool (iPadOS)
    🔖 BookmarksNextcloud (Sync per WebDAV):
    – Floccus (Addon für Mozilla Firefox; Win, Linix)
    – floccus bookmark sync (App; Android)
    Nextcloud (Sync per WebDAV):
    – Floccus (Addon für Mozilla Firefox; Win)
    📷 BildverwaltungNextcloud
    – Zugriff per Browser; Upload per App (Android)
    – Synology Photos (NAS)
    ./.
    📰 News & Blogs– keine klassischen Zeitungs- oder Nachrichtenapps mehr
    Uberspace (FreshRSS-Server):
    – Zugriff per Browser (Desktop)
    – Sync per FocusReader (App, Android)
    Uberspace (FreshRSS-Server):
    – Zugriff per Browser (Desktop)
    💬 Chat & Messaging– Threema Libre (Web, Android)
    – Singal (Win, Linux, Android)
    its.learning (LMS)
    📑 Read it laterUberspace (Wallabag-Server)
    – Zugriff per Browser (Desktop)
    – Wallabagger (Addon für Mozilla Firefox; Win, Linux)
    – Wallabag (App; Android)
    – Wallabag (per KoReader auf PocketBook E-Book-Reader)
    Uberspace (Wallabag-Server)
    – Zugriff per Browser (Desktop)
    📜 Textverarbeitung– SoftMaker TextMaker (Win, Linux, Android)
    – LibreOffice Writer (Win, Linux)
    – Microsoft Word (Win)
    📈 Tabellenkalkulation– SoftMaker PlanMaker (Win, Linux, Android)
    – LibreOffice Calc (Win, Linux)
    – Microsoft Excel (Win)
    📊 Präsentationssoftware– SoftMaker Presentations (Win, Linux, Android)
    – LibreOffice Impress (Win, Linux)
    – Microsoft PowerPoint (Win)
    🎨 Bildbearbeitung– Gimp (Win, Linux)
    – Snapseed (Android)
    – Gimp (Win)
    📽 Videoschnitt./.– iMovie (iPadOS)
    📃 Scan-Software– NAPS2 (OCR auf dem Gerät; Win, Linux)
    Nextcloud Files (Sync per WebDAV)
    – Genuis Scan Enterprise (OCR auf dem Gerät; Android)
    – Goodnotes
    Nextcloud Files (Sync per WebDAV)
    – Genuis Scan Enterprise (OCR auf dem Gerät; Android)
    🍴 Ernährung– Chefkoch (Webseite), Webclipps (Joplin), …./.
    🏃‍♂️ Fitness(Tracking)– Garmin Connect (Webseite, Android)./.
    📚 E-Books– Calibre (für Dateitransfer auf PocketBook; Linux)./.
    🎧 Podcasts;
    🎶 Musik;
    📻 Radio
    – AntennaPod (Android)
    – Spotify (Win, Linux, Android)
    – Dlf Audiothek (Android)
    ./.
    📺 TV, Serien, Filme & Webvideos– NewPipe (für YouTube; Android)
    – Netflix (Browser, Android, iPadOS, FireTV)
    – Disney+(Browser, Android, iPadOS, FireTV)
    – Invidious (für YouTube, z. B. per Browser über yewtu.be)
    🎮 Games– keine Mobile-Games
    – ausschließlich Nintendo Switch und ältere Nintendo-Hardware
    ./.
    ✍ Tagebuch– Diarium (Win, Android, iPadOS)./.
    ⌛ Zeiterfassung– WorkingHours (Win, Android, iPadOS)./.
    💰 Budgetplanung und -verwaltung– (bisher) keine spezialisierte Anwendung; Tabellenkalkulationsdokument./.

    To be continued … !

  • Mein persönlicher Ausblick auf das Schuljahr 2023/24

    Mein persönlicher Ausblick auf das Schuljahr 2023/24

    Morgen beginnt die dritte Woche des neuen Schuljahres. Die „Einschulungen“, die erste Dienstversammlung und die ersten Unterrichtsstunden in alten und neuen Klassen liegen hinter mir. Der „Verwaltungskram“ darf natürlich nicht vergessen werden. Der „normale Wahnsinn“ ist wieder da. Und ich freue mich tatsächlich darüber. Auch wenn die vergangenen Sommerferien die schönsten seit Jahren waren.

    Mit diesem Beitrag möchte ich einen Ausblick auf das vor mir liegende Schuljahr wagen und mögliche Anknüpfungspunkte für weitere Inhalte schaffen. (Das Kalenderjahr ist schließlich noch nicht vorbei, sodass ich meine guten Vorsätze noch immer einhalten kann.)

    Stundenplan: Thank God It’s Friday

    Ich habe im Mai 2016 meine Staatsprüfung abgelegt und beginne mittlerweile mein achtes Jahr mit einer „vollen Stelle“. In Schleswig-Holstein bedeutet das: 25,5 Std. Unterricht. Stundenplantechnisch hatte ich in dieser Zeit sowohl gute als auch schlechte Jahre. Ohne Übertreibung: Der Stundenplan im 1. Halbjahr 2023/24 ist der beste, den ich jemals hatte. Der Grund? Ich habe freitags keinen Unterricht. Mal sehen, wie lange das so bleibt. Ich werde dieses Privileg genießen, so lange ich kann. Gerade mit korrekturintensiven Fächern ist ein vollständiger Tag im „Home Office“ Gold wert.

    Das Stundenverhältnis zwischen meinen Unterrichtsfächern finde ich auch in Ordnung: 7 Wochenstunden Deutsch, 9 WS Wirtschaft, 7 WS EDV.

    Unterricht: Business As Usual – oder doch nicht?

    Inhaltlich erwarten mich in meinem Unterricht keine großen Überraschungen. Fast alle Themen habe ich schon einmal mehr oder weniger ausführlich mit Schülerinnen und Schülern in der Vergangenheit behandelt. Besonders freue ich auf das „erste Mal“ „Herkunft“ von Saša Stanišić im Deutschunterricht nach den Herbstferien. In der Vorweihnachtszeit wird in Lübeck auch eine Bühnenfassung aufgeführt.

    Organisatorisch werde ich in diesem Jahr noch stärker als bisher auf das vom Land bereitgestellte Lern-Management-System its.learning setzen können. Die Lernenden und ich haben uns mittlerweile gut in die Plattform eingearbeitet.

    Prüfungen: Schatten am Ende des Tunnels

    Obwohl mich auf dem Papier wenige Überraschungen erwarten, wirft das Jahr 2024 schon teilweise seine Schatten voraus: Im Januar stehen die praktischen Prüfungen der angehenden Kaufmännischen Assistentinnen und Assistenten an. Nach den Osterferien folgen dann die IHK-Abschlussprüfungen und die schriftlichen Abschlussprüfungen meiner Klassen in BWL und Deutsch. Ich hoffe, dass möglichst viele direkt bestehen werden und nicht noch in die mündlichen Prüfungen müssen.

    Eine Besonderheit gibt es bei aller Gewohnheit dann doch noch: Ich bin nun Mitglied des Prüfungsausschusses für den Ausbildungsberuf Drogistin bzw. Drogist.

    Schulleben: Ausbildungslehrkraft, Fortbildung und Ausland

    Wer beim Lesen gut aufgepasst hat, dem bzw. der dürfte aufgefallen sein, dass die Summe meiner Unterrichtswochenstunden nicht 25,5, sondern 23 (= 7+9+7) ergibt. Tatsächlich baue ich in diesem Halbjahr nach langer Zeit eine halbe Stunde ab. Die übrige Differenz ergibt sich daraus, dass ich seit Februar eine Lehrkraft im Vorbereitungsdienst als Ausbildungslehrkraft im Fach Deutsch betreue, was mit zwei WS kompensiert wird. Meine Erfahrungen in dieser für mich neuen Rolle sind bisher weitgehend positiv. Das liegt in erster Linie daran, dass ich mit meinem „Schützling“ menschlich sehr gut auskomme. Weiterhin habe ich direkt im letzten Jahr eine Fortbildungsreihe für Ausbildungslehrkräfte besucht, durch die ich meine Kenntnisse rund um das Referendariat noch einmal sehr gut auffrischen konnte. Und drittens halten wir beide es so, dass wir uns wöchentlich überwiegend in der Schule austauschen können. Dieses „Ritual“ hat sich für beide Seiten bewährt, weshalb ich zuversichtlich auf alles noch kommende Blicke.

    Apropos Fortbildung: Noch habe ich mich für keine Fortbildungen im neuen Schuljahr angemeldet. Das wird aber zeitnah kommen. Ich liebäugle auch ein wenig mit Erasmus+, also einer Fortbildung im Ausland. Mal sehen, ob es thematisch passt und ich es auch mit der Familie organisiert bekomme.

    Apropos Ausland: Meine 12. Klasse möchte nach den Abschlussprüfungen im Mai gern eine Abschlussfahrt nach Prag machen. Das ist von unserer Schule mit dem Zug eigentlich ganz gut machbar. Lust habe ich auch. Mal sehen.

    EduTech: Fortsetzung folgt!

    Mit dem Beginn dieses Schuljahres habe ich mein Tech-Setup, das ich in diesem Beitrag skizziert habe, (nicht ganz freiwillig) leicht verändert. Mein „Daily Driver“ in der Schule ist nicht mehr mein Surface Pro 6, sondern ein iPad (9th Gen.). Und es hat sich nicht nur auf der Hardware-Seite etwas getan. Auch in Sachen Software habe ich mich weitgehend von Redmond gelöst. Ausführlicher werde ich das in einem kommenden Beitrag beschreiben.

    Mit etwas Neugier blicke ich auf die weiteren Entwicklungen der techaffinen EduBubble in den sozialen Netzwerken. Nachdem Twitter kürzlich in X umbenannt, strategisch neu ausgerichtet und im Grunde für Bildungsmenschen zerstört wurde, kamen relativ viele Menschen aus dem #Twitterlehrerzimmer (#twlz) ins #FediLZ zu Mastodon. Die Hoffnungen vieler konnte das #Fediverse (bisher?) nicht erfüllen, so dass eine nicht zu unterschätzende Zahl an Nutzerinnen und Nutzern ihr Heil im #BlueVZ auf BlueSky sucht. To be continued.

    Persönliches: Traum und Wirklichkeit

    Ähnlich wie ein neues Kalenderjahr kann auch ein neues Schuljahr Möglichkeiten bieten, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Ich möchte mich mehr bewegen und mein (zu hohes) Gewicht reduzieren, um noch lange ein gesundes Leben mit meiner Familie verbringen zu können. Zur Erreichung dieses Ziels gehe ich seit etwa vier Wochen mindestens zweimal in der Woche ins Fitnessstudio und absolviere Cardiosessions von mind. 60 Minuten. Drückt mir gern die Daumen für’s Durchhalten!

    Mit dem neuen Schuljahr hat auch familiär eine neue Zeitrechnung begonnen. Unsere Tochter, die 2022 geboren wurde, befindet sich aktuell in der Eingewöhnung in der Krippe. Meine Frau wird ab nächstem Monat wieder arbeiten gehen und unserer Großer absolviert unter Umständen sein letztes Kita-Jahr.

    Das kann ja was werden!

  • Xournal++: Problem mit Touchscreenbedienung unter Windows gelöst

    Xournal++: Problem mit Touchscreenbedienung unter Windows gelöst

    Grundsätzlich bin ich eher ein „Tastatur-und-Maus-Mensch“. Unterricht ohne Handschrift, z. B. in Form von Tafelbildern, ist mit der Fächerkombination (Wirtschaft und Deutsch) für mich schwer realisierbar. Als „Daily Driver“ setze ich daher nach wie vor in der Schule ein Surface-Gerät ein.

    Zu Beginn meiner „Surface-Zeit“ habe ich für handschriftliche Aufzeichnungen unter Windows in erster Linie auf OneNote gesetzt. Mittlerweile versuche ich mich aus unterschiedlichen Gründen – die hier aber nicht den thematischen Schwerpunkt bilden sollen – verstärkt von den Office-Programmen aus Redmond zu befreien und wieder mehr Unabhängigkeit und Souveränität über meine Daten zurückzuerlangen.

    Für freie und offene Software im Kontext von Bildung schlägt mein Herz. Daher wollte ich ab diesem Schuljahr für die Anfertigung digitaler Tafelbilder und zur Annotation von PDF-Dateien voll auf Xournal++ setzen. Es handelt sich dabei um ein Open-Source-Programm, das kostenlos u. a. für Linux, Windows und macOS zur Verfügung gestellt wird. Leider hatte ich unter Windows immer Schwierigkeiten mit der Bedienung per Touchscreen. Ich konnte z. B. die Seiten nicht mit einem einzelnen Finger scrollen, weil sonst das angezeigte Bild immer total verrückt gespielt hat, indem es flackernd hoch und runter gesprungen ist. Für den produktiven Einsatz empfand ich es zu unpraktisch immer mit der separaten Maus oder mit zwei Fingern manuell zu scrollen. (Laut dieses Q&A war ich mit dem Problem nicht allein.)

    Nachdem ich mich gedanklich für dieses Schuljahr eigentlich bereits mit dem Umstand abgefunden hatte, dass ich Xournal++ unter Windows erst einemal nicht richtig zum Laufen bekommen würde, habe ich aus Neugier und Zufall noch einmal vor ein paar Tagen die aktuelle Version 1.1.3 installiert, die von den Entwickler*innen bereits Ende November 2022 veröffentlicht wurde.

    Mit dieser Version konnte ich mein Problem lösen, indem ich folgendes Häkchen in den Programm-Einstellungen gesetzt habe:

    Einstellungen > Touchscreen > Disable GTK’s built-in internal scroll funktionality

    Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich durch diese kleine Änderung meine persönliche Open-Source-Strategie noch ein Stück weiter realisieren kann.

    Zum Download steht Xournal++ hier.

  • Frohes neues Blogjahr 2023

    Frohes neues Blogjahr 2023

    I. Rückblick

    Das Jahr 2022 war für viele Menschen nicht leicht. Die seit Beginn des Jahres 2020 andauernde Corona-Pandemie ist zwar weitgehend überstanden, doch in Butter ist damit längst nicht alles:

    • Ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, den Russland gegen die Ukraine führt, ist seit Beginn des Frühjahrs im Gange.
    • Klimakatastrophe und Artensterben schreiten aufgrund des erbarmungslosen Umgangs der Menschheit mit der Erde unaufhaltsam voran.
    • Die Lebenshaltungskosten, insbesondere durch gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise, bedrohen zahlreiche Existenzen.

    Allein diese drei Punkte geben genug begründete Anlässe dafür, um den Kopf ordentlich tief in den Sand zu stecken und ihn dort auch dauerhaft stecken zu lassen.

    Warum tue ich das nicht?

    Ich glaube an das Gute, so pathetisch und ‚unvernünftig‘ das auch klingt.

    Mastodon-Toot von @haensel@bildung.social

    Ich ziehe z. B. viel Kraft aus der Zeit mit meiner Familie, um den Herausforderugen des Alltags gerecht zu werden. (Zugegeben: Das Familienleben mit Frau, einem Kleinkind und einem Baby saugt den Akku im Umkehrschluss aber auch ordentlich wieder leer! ;-))

    II. Ausblick

    Blicke ich speziell auf meine Blogbilanz des Jahres 2022, so lässt sich zunächst nüchtern festhalten:

    2022 habe ich vier Beiträge veröffentlicht.

    Das waren genauso viele Beiträge wie 2021 als herrhaensel.de an den Start gegangen ist.

    Positiv gedeutet könnte ich mich damit als ‚Quartalsblogger‘ bezeichnen. (Zur Wahrheit gehört aber auch: Ich habe die vier Beiträge nahezu in einem Quartal veröffentlicht und im Rest des Jahres keine … ).

    Das Schlagwort, das ich als Vorsatz für mein Blogjahr 2023 wähle, lautet: „Kontinuität“. Rückblickend war die wöchentliche Kolumne, die ich zu Beginn des Schuljahres motiviert mit dem Titel „Mein Lehrerleben und Streben“ gestartet habe, unter den gegebenen, persönlichen Umständen einfach zu ‚ambitioniert‘. Durch die Festlegung auf ein regelmäßiges Beitragsformat habe ich mir selbst inneren Druck gemacht, den ich durch das Blogschreiben ja eigentlich gerade verringern will. Die Konsequenz: Ich habe gar nichts mehr geschrieben.

    2023 werde ich einfach nach Lust und Laune kurze oder lange Beiträge zu persönlichen oder beruflichen Themen verfassen – so, wie ich es ursprünglich angedacht hatte.

    Ich freu mich!

  • 03-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    03-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    Die dritte Schulwoche ist vorüber. Zeit für meinen obligatorischen, kurzen Rückblick:

    Was meinen Unterricht allgemein angeht, kehren allmählich Routinen ein. Meine neuen Klassen haben sich langsam an mich gewöhnt und ich mich an sie. Am Ende der kommenden Woche steht sogar schon die erste Klassenarbeit an. Die Zeit rennt.

    Also „Business as usual“?

    Nicht ganz.

    In diesem Schuljahr werde ich das Lern-Management-System its.learning, das das Land Schleswig-Holstein den Lehrkräften und Schüler:innen bereits seit dem Schuljahr 2021/22 zur Verfügung stellt, auf unterschiedliche Art und Weise zur Gestaltung und/oder Ergänzung meines Unterrichts einsetzen. Am intensivsten werden es wohl meine angehenden kaufmännischen Assistent:innen nutzen müssen. Montags unterrichte ich sie nämlich zwei Doppelstunden lang in einem PC-Raum im Lernfeld 06 („Geschäfts- und Arbeitsprozesse gestalten und reflektieren und die Effizienz mit Standardsoftware erhöhen“). Während einer der beiden Doppelstunden bin ich sogar mit einer Kollegin gemeinsam in Doppelbesetzung in der Klasse. Geplant haben wir ein digital gestütztes „Lernbüro“, das wir mit Hilfe von its.learning realisieren werden. Das soll jedoch nicht alles sein. Meine Kollegin und ich streben darüber hinaus einen „Parallelbetrieb“ an, weil sie in meiner Parallelklasse mit einer weiteren Kollegin im Team eingesetzt ist. Was zwischen den Zeilen nach viel Planungsbedarf klingt, erfordert eben jenen auch tatsächlich in der Praxis. Aus diesem Grunde werden wir uns bis auf Weiteres montags nach Unterrichtsschluss für etwa eine Stunde in Präsenz miteinander abstimmen und unseren Unterricht kollektiv planen sowie vorbereiten. Das ist zumindest unser Wunsch. Ich bin gespannt, ob wir ihn auch in die Realität umsetzen können.

    Was das Organisatorische angeht, möchte ich einmal kurz herausstellen, dass sämtliche meiner Schüler:innen bereits nach drei Wochen (theoretisch) über sämtliche Login-Daten vom Schulträger und vom Land Schleswig-Holstein verfügen, um digital arbeiten zu können. Daran ist wirklich nichts auszusetzen. Vielmehr bin ich dankbar dafür, weil ich weiß, dass ganz viele Kolleg:innen an anderen Schulen derlei gute Voraussetzungen nicht haben.

    Eine weitere nenneswerte Sache war in dieser Woche eine interne Schulung zu den Lehrkräfte-Endgeräten, die das Land Schleswig-Holstein allen Lehrer:innen seit 2021 zur Verfügung stellt. Weniger wegen allgemeiner Technik-Fragen, viel mehr wegen spezieller Fragen zum Datenschutz und zu eventuellen Zuständigkeiten, hatte ich an dieser Schulung teilgenommen, die von einem sehr sympatischen und versierten, externen Referenten des IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein) geleitet wurde. (Mein Lehrkräfte-Endgerät ist übrigens ein HP ProBook (14″) mit Windows-Betriebssystem. Wir konnten bereits zu Beginn dieses Kalenderjahres an unserer Schule zwischen vier Geräten wählen: Convertible [Microsoft Surface Go 2], Tablet [Apple iPad] oder Laptop [HP ProBook 14″ / 15″]. Ich finde es gut, dass es diese Wahlmöglichkeit gab, wenngleich ich mit meinem vom Land gestellten Gerät – wenn überhaupt – tatsächlich nicht alles auf dieselbe Art und Weise erledigen kann, wie mit meinem derzeitigen, primären Privatgerät [Microsoft Surface Pro 6]. Dazu aber ein anderes Mal mehr!)

    Das wäre es an Nennenswertem aus der Schule für diese Woche.

    Und sonst?

    In dieser Woche war ich nicht beim Sport. Das möchte ich in der kommenden Woche gern wieder anders machen.

    Außerdem habe ich meine Zeit noch mit folgenden Dingen verbracht:

    Donnerstagabend habe ich nach längerer Zeit mal wieder mit einem sehr guten Kollegen Nintendo Switch online gegeneinander gespielt. Das Spiel unserer Wahl war Mario Kart 8 Deluxe. Wir haben in erster Linie die neuen Strecken des Erweiterungspasses ausprobiert. Insgesamt konnte ich den Abend punktemäßig (knapp) für mich entscheiden. Also war es ein guter Abend.

    Samstag und Sonntag war jeweils Familien- und Freundeszeit. Wir haben die (letzten?!) sonnigen Tage zweimal zum Grillen genutzt. Es war beide Male herrlich.

    Neben der Unterrichtsvorbereitung für nächste Woche habe ich mich heute Vormittag noch mit meinem heimischen NAS (Synology DS 218j, 2 x 4 TB Festplattenspeicherkapazität) beschäftigt. Die Sicherung meiner Handybilder und Videos erfolgt ab sofort von überall und zu jederzeit per externem Zugrif auf den NAS. Ich habe mich dafür u. a. mit den Themenbereichen „Portfreigaben“, „DynDNS“ und „Domainweiterleitung“ auseiandergesetzt. (So viel zu experimenteller Medienkompetenz im Selbstversuch – ich mag sowas ja einfach sehr gern.) Für die mittel- bis langfristige Zukunft kann ich mir eine kleine Artikelreihe zu diesem und weiteren Themen gut vorstellen. Mal sehen.

    Mit dem Ende der dritten Schulwoche habe ich auch die erste Staffel der Serie „The Boys“ beendet. Bisher eine echt gute Serie für mich. Und ein gutes Ende für diesen Beitrag, finde ich.

  • 02-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    02-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    Es ist Sonntagabend. Die Schultasche für morgen ist gepackt. Bevor ich mich schlafen lege, möchte noch kurz innehalten und die vergangene Woche noch einmal Revue passieren lassen:

    Montag habe ich nach einem „langen Schultag“ (Unterrichtsschluss: 15 Uhr) auf dem Lehrerparkplatz gemerkt, dass ich meinen Autoschlüssel nicht finden konnte. „Das kann ja mal passieren“, dachte ich mir hoffnungsvoll, „du wirst ihn ganz bestimmt in der letzten großen Pause im Lehrerzimmer liegengelassen haben“. Also bin ich zurück ins Schulgebäude geschlendert, um anschließend jedoch festzustellen, dass sich mein Funkschlüssel für unseren Ford auch dort nicht befand. Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit (für Lehrkräfte [!]) , war bei meiner Rückkehr in die heiligen Hallen nur noch eine einzige Kollegin im Lehrerzimmer. Auf meine Frage, ob sie zufällig einen Autoschlüssel gefunden habe, antwortete sie aufrichtig bemitleidend mit “ Nein“. Langsam wurde ich dann doch etwas nervös.

    Teaser & Spoiler: Der Schlüssel wurde erst am Donnerstag gefunden. Den Fundort werde ich aber, der Spannung wegen, erst am Ende dieses Beitrags verraten …

    Ende vom Lied: Nachdem ich am ersten Tag der Woche eigentlich ganz zufrieden mit meinem Unterricht in unser Auto steigen und den Heimweg antreten wollte, habe ich knapp eine dreiviertel Stunde erfolglos den elendigen Autoschlüssel gesucht. Auch die inzwischen fleißig arbeitenden Reinigungskräfte hatten leider nichts Autoschlüssartiges gefunden und konnten mir leider nicht weiterhelfen. Weil ich in der Vorwoche bereits glücklicherweise Erfahrungen mit der Bahn gemacht hatte, habe ich also das Auto schließlich stehengelassen und bin mit dem Zug nach Hause gefahren.

    Dankenswerterweise war die restliche Woche keineswegs mehr so vermurkst wie der Beginn. Dienstags habe ich in diesem Schuljahr vormittags generell keinen Unterricht. Da echte Superheldinnen und -helden eh meist nachts für Recht und Ordnung sorgen, versuche ich in den frühen Abendstunden die Welt ein bisschen besser zu machen, indem ich von 17:30 – 20:20 Uhr in der Fachoberschule Deutsch unterrichte. Meine Erfahrungen mit dieser Schulform sind durchweg positiv. Die Schülerinnen und Schüler sind meistens hoch motiviert, weil sie als Eingangsvoraussetzung über mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung und dementsprechend auch über eine gewisse Lebenserfahrung verfügen. Rückblickend bin ich mir nie so ganz sicher, ob ich neben meiner Berufsausbildung oder als „Ausgelernter“ noch die Muße gehabt hätte, um zwei Jahre lang an drei Abenden in der Woche die Schulbank zu drücken. Von daher verdienen alle angehenden Absolventinnen und Absolventen per se meinen aller größten Respekt.

    Mittwoch habe ich mich kurz ein wenig über vergessene und/oder bisher nicht verfügbare Schüler:innenzugangsdaten für unser Lern-Management-System sowie das Schulportal geärgert. Hierdurch wird die geplane Unterrichtsplanung immer mal mehr oder mal weniger verzögert oder gestört. Vielleicht wäre in diesem Jahr in allen meinen Klassen mal eine kurze Unterrichtssequenz zur sinnvollen Verwendung von Passwortmanagern ratsam …

    Für den vorletzten Nachmittag der Schulwoche stand u. a. ein Termin mit meinem Schulleiter sowie drei Kolleginnen in meinem Lehrerkalender. Anlass dafür war das Thema „BNE“ (= Bildung für nachhaltige Entwicklung). Vor meiner Elternzeit habe ich der Schulleitung bereits mein Interesse an diesem Bereich bekundet und habe eine Fortbildung besucht. Aufgrund des Umstandes, dass auch unser Dienstherr, das Land Schleswig-Holstein, die sog. „Landesstrategie BNE“ auf den Weg gebracht hat, wird sich jede Schule in absehbarer Zeit einerseits allgemein mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung auseinandersetzen sowie andererseits für eine sinnvolle, curriculare Einbindung in die Bildungsgänge und den Unterricht sorgen müssen. Wir haben uns auf eine zeitnahe Bildung einer Steuerungsgruppe verständigt. Bevor diese Gruppe jedoch ihre Arbeit aufnehmen kann, erhalten alle Kolleginnen und Kollegen die Chance, selbst Teil der Steuerungsgruppe zu werden. Dieses Vorgehen finde ich sehr gut, weil hierdurch wirklich alle partizipieren könnten und nicht der Eindruck entsteht, dass es sich um einen elitären Kreis von Nachhaltigkeitsfreundinnen und -freunden handelt.

    Nach der Schule habe ich am Freitag nur noch den obligatorischen Online-Test meiner Fortbildung aus der Vorwoche mit 98 % (im zweiten Versuch) abgeschlossen. Damit war und bin ich nach wie vor zufrieden.

    Was gab es sonst so?

    Den vorletzten Abend vor meinem „kurzen Freitag“ habe ich erneut mit „Secret of Mana“ (<3) verbracht. Mir gefällt das Spiel bisher wirklich sehr gut. Die Story ist motivierend, die 16-Bit-Pixelgrafik ist hervorragend gealtert und der Soundtrack ist ein auch heute noch Meisterwerk!

    Das Wochenende wurde übrigens mit Pancakes eingeleitet …

    … und war insgesamt sehr erholsam.

    Nachdem ich mich bereits in der Vorwoche zur Wiederaufnahme meines Fitness-Trainings motivieren konnte, war ich Samstagmittag wieder beim Sport. Nach wie vor tut der körperliche Ausgleich gut.

    Und mein Schlüssel?

    Nun, der befand sich in derselben Schublade eines Lehrerpults, in der auch immer die Beamer-Fernbedienung liegt. Eine aufmerksame und liebe Kollegin hatte den Schlüssel letztlich gefunden und ein Bild davon in unsere Signal-Gruppe gesendet.

    Puh, Glück gehabt!

  • 01-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    01-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    Der Beginn eines neuen Schuljahres setzt in mir immer ähnliche Gefühle und Gedanken wie an Neujahr frei: (Vor-)Freude, Energie, gute Vorsätze, alles wird mindestens gut, wenn nicht sogar extrem großartig und maximal fabelhaft.

    Das ist natürlich ein ganz schön naiv-idealistischer Blick auf die Dinge. Aber trotz dessen ist die damit verbundene Grundhaltung positiv. Der Glaube daran, dass etwas gut oder besser werden kann, ist für mich persönlich eine geeignete Möglichkeit, dass es auch tatsächlich so werden kann – aber nicht muss.

    Eine Sache, die mir am Herzen liegt und die ich ändern möchte, ist mein Umgang mit diesem Blog. Bereits zu Beginn des letzten Schuljahres bin ich mit dieser Webseite online gegangen. Wenn ich mir die Beitragsbilanz der vergangenen zwölf Monate so ansehe, habe ich nicht sehr viel veröffentlicht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Verdichtet lässt sich festhalten, dass ich mir in einigen Wochen schlichtweg keine Zeit für’s (öffentliche) Nachdenken und Schreiben genommen habe und in anderen neben Ehe, Kindern, Familie, Haus und Schule tatsächlich keine Zeit hatte.

    Das soll nun ein Ende haben. Mit der Beitragsreihe „Mein Lehrerleben und Streben“ möchte ich mir künftig am Ende einer jeden Woche kurz oder auch ausschweifend implizit Gefühltes oder Gedachtes bewusst oder sichtbar machen. Wichtig ist mir eine Regelmäßigkeit, weil ich im Laufe des letzten Jahres festgestellt hatte, dass das Anfangen immer schwerer wird, je mehr Zeit ins Land gegangen ist.

    Und welcher Zeitpunkt könnte sich besser für einen regelmäßigen Schulwochenrückblick anbieten als der Beginn eines neuen (Schul-)Jahres?

    Los geht’s!

    In meinem Bundesland ist am vergangenen Montag die Schule wieder losgegangen. Aufgrund von Elternzeit war es mein erster „offizieller Schultag“ seit dem 11. Mai. Die letzten drei Monate waren rückblickend eine wohltuenede Auszeit, sowohl für unsere Familie als auch für mich persönlich, besonders nach den zweieinhalb „Corona-Jahren“. Dementsprechend fühlte und fühlt sich meine innere Batterie noch immer bis zum oberen Limit gefüllt an.

    Die erste Woche startete mit den Einschulungen der neuen Voll- und Teilzeitklassen. Seit Ende meines Referendariats 2016 bin ich u. a. in der Berufsfachschule III, einem vollschulischen Bildungsgang, in dem die Schüler:innen zu kaufmännischen Assistent:innen ausgebildet werden und nach zwei Jahren ihre vollständige Fachhochschulreife erwerben können, als Klassenlehrkraft eingesetzt. Besonders positiv hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang, dass unsere Schulleitung für alle Vollzeitbildungsgänge erstmalig in diesem Schuljahr Klassenlehrkräfte-Tandems offiziell eingeteilt hat, was ich aufgrund der administrativen Belastung wirklich toll finde. In der Kombination, dass wir die Klassenlehrkräftetätigkeiten ab sofort auf vier Schultern verteilen, ich in diesem Jahr meine vierte eigene Klasse eingeschult habe und die Einschulungs-ToDo-Liste sehr kurz gewesen ist, war der Vormittag somit keine große Herausforderung für mich. Nach der Einschulung fand unsere erste Dienstversammlung statt. Und, worauf ich besonders stolz bin: Ich war am Montagnachmittag nach sehr langer Zeit mal wieder beim Sport im örtlichen Fitness-Center. Gute Vorsätze und so.

    Am Dienstag findet traditionsgemäß immer ein Klassenlehrkräftetag für die neuen Vollzeitklassen an meiner Schule statt, d. h. die Kolleg:innen sind von der ersten bis zur achten Stunde ausschließlich in ihrer eigenen Klasse eingeteilt. Überwiegend werden diese Tage genutzt, um erste Team-Building-Prozesse in Gang zu setzen und weitere Einschulungstätigkeiten, wie z. B. das Ausfüllen diverser Listen, die Bücherausgabe sowie das Einsammeln von Sachkostenbeiträgen zu erledigen. Einige Kolleg:innen unternehmen mit ihren Klassen etwas außerhalb der Schule, andere nutzen die Klassenräume oder das Schulgelände. Ich schätze es sehr, dass jede:r den Tag frei gestalten kann. Rückblickend kann ich sagen, dass auch dieser Tag als Tandem viel weniger angespannt angegangen werden konnte, weil Arbeiten immer aufgeteilt werden konnten und man zur möglichen Kontrolle immer jemanden an seiner Seite hatte.

    Mittwoch stand laut Stundenplan mein erster „richtiger Unterrichtstag“ an. Es tat gut in die überwiegend freundlichen Schüler:innengesichter aus meinen „Bestandsklassen“ zu blicken und mal wieder drei Schulstunden zu haben. Am Nachmittag habe ich mit drei anderen Kolleg:innen aus einem Klassenraum in unserer Schule heraus an einer Online-Fortbildung teilgenommen, zu der ich künftig gesondert bloggen möchte. (Kleiner Spoiler: Es ging um Zertifizierungsmöglichkeiten für Schüler:innen)

    Donnerstag hatte ich auch schon meinen ersten langen Schultag, 8-15 Uhr, dazwischen alle 90 Minuten 20 Minuten Pause. Nach solchen Tagen war ich früher immer erschöpft. Daran hat sich auch nach der langen „Auszeit“ nichts geändert, wie ich festgestellt habe.

    Glücklicherweise habe ich in diesem Schuljahr einen für mich wirklich großartigen Stundenplan. Freitags beginnt mein Unterricht zur ersten Stunde und endet bereits nach zwei Blöcken. Perfekt, weil an diesem Tag das Wetter sehr angenehm war und ich auch noch Geburtstag hatte.

    Gibt es sonst noch Erwähnenswertes? Ja!

    Ich habe in der ersten Schulwoche zweimal das Auto stehen lassen und bin mit dem Rad zum Bahnhof gefahren, um von dort aus mit dem Zug zum Bahnhof meines Dienstortes zu pendeln, um von dort aus wiederum einen kurzen Spaziergang zu meiner Schule zu machen. An diesen Blick am morgen kann ich mich gewöhnen:

    Sonnenaufgang am Bahnhof

    Außerdem ist an meinem Geburtstag ein Kindheitstraum von mir in Erfüllung gegangen. Ich habe u. a. eine originale Super-Nintendo-Cartridge von „Secret of Mana“ (1994) inkl. Spieleberater geschenkt bekommen. Weil ich schon länger Retro-Gaming-Ambitionen hege und das schon wusste, habe ich mir vor kurzem bei eBay-Kleinanzeigen einen alten Röhrenfernseher (Bang & Olufsen BeoVision 1) gekauft und meine alte Super-Nintendo-Konsole rausgekramt, um den Samstagabend wie folgt zu verbringen:

    Röhrenfernseher, Super Nintendo (Konsole + Controller) und „Secret of Mana“

    I <3 Nintendo 🙂

  • #JoinMastodon

    #JoinMastodon

    Wer mich kennt, der weiß: Ich hassliebe Social Media. Meine Aktivitäten in diesen Bereichen des Internets sind daher teilweise ambivalent und insgesamt eher überschaubar.

    Ich habe neben Instant-Messengern (Threema & Signal) lediglich einen Twitter-Account, den ich hauptsächlich nutze, um Beiträge von anderen Lehrkräften und Menschen aus dem Bildungsbereich (#twitterlehrerzimmer bzw. #twlz) zu lesen.

    Durch den Umstand, dass Twitter vom derzeit reichsten Menschen der Welt aufgekauft wurde, gab es auf der Kurznachrichten-Plattform mit dem blauen Vögelchen als Logo kurzzeitig einen Hype (#JoinMastodon) um eine Alternative namens Mastodon. Mastodon ist ein freier, offener und dezentralisiert organisierter Micro-Blogging-Dienst und Teil des sogenannten #Fediverse bzw. #Fediversum. Was diese Begriffe genau bedeuten, lässt sich u. a. diesem sehr lesenswerten Beitrag im kuketz-blog entnehmen.

    Leicht neugierig, wie ich nun einmal bin, habe ich mir auf der Mastodon-Instanz bildung.social seit Mitte der Woche ein Konto mit dem Namen @haensel angelegt, weil ich die freie und offene Infrastruktur des #Fediverse im Allgemeinen sowie von Mastodon im Speziellen sehr unterstützenswert finde und mich den Werten insgesamt im Herzen verbunden fühle.

    Das Schöne ist, dass es unter #FediLZ im #Fediverse ein Äquivalent zum #twlz gibt.

    Schau doch auch vorbei, dann können wir uns dort vernetzen und gemeinsam über alle wichtigen Themen des Lebens oder auch über den nerdigsten, zerstreuenden Nonsens austauschen. Ich würde mich freuen!


    P. S.

    Clip-Art eines Mastodons (Quelle: Pixabay)
    Twitter-Logo (Quelle: Wikipedia)

    Seien wir mal ehrlich: So ein Mastodon sieht doch einfach viel cooler als ein kleines, blaues Vögelchen aus, oder? 😉

  • Adventskalender Digital (2021/22)

    Adventskalender Digital (2021/22)

    Im #twlz (Twitterlehrerzimmer) werden bereits seit ein paar Wochen ganz viele verschiedene Ideen für analoge, digitale oder hybride Adventskalender geteilt. Die Angebote sind genauso vielfältig wie die twitternde Lehrerinnenschaft selbst: Einige Ideen zielen hauptsächlich auf die Gestaltung von Advenskalendern für Schülerinnen und Schüler ab, andere haben eher Lehrkräfte im Fokus. Eine wirklich schöne Variante habe ich z. B. bei Herrn Mess gefunden: Seine Interpretation eines hybriden Adventskalenders trägt den Namen Appventskalender.

    Aus Neugier habe ich mich ebenfalls an einer eigenen Version für unserer Kollegium versucht. Um den Arbeitsaufwand überschaubar zu halten, nutze ich eine TaskCards-Pinnwand. Das fertige Ergebnis gibt es hier:

    Adventskalender Digital 2021/22

    Jeden Morgen vor Schulbeginn werde ich der TaskCards-Pinnwand, von heute an bis einschließlich Heiligabend, einen neuen Link zu einer (aus meiner Sicht!) nützlichen Ressource, eine kurze Beschreibung und einen QR-Code hinzufügen.

    Besonders cool finde ich übrigens die „Schneeflocken-Funktion“. Sie sorgt zusätzlich für Vorweihnachtsstimmung – zumindest bei mir!

    Zur Erstellung von Kurzlinks und QR-Codes verwende ich kurzelinks.de.

    Sämtliche Grafiken stammen von Pixabay und sind gemeinfrei.

    Den Kurzlink (https://kurzelinks.de/adventskalender-digital) stelle ich meinen Kolleginnen und Kollegen per Signal bereit. Dort haben wir eine Gruppe für all diejenigen, die sich freiwillig und eher informell miteinander austauschen möchten.

    Außerdem verfügt unsere Schule dekadenterweise über einen mittelgroßen Tochscreen im Flur des Lehrerzimmers. Ich hoffe, dass unsere Schulleitung dort zwischendurch den Adventskalender einblenden wird, um zusätzlich, trotz der aktuellen, sich verschärfenden Corona-Lage, für etwas (Vor-)Weihnachtsstimmung zu sorgen.