Mein persönlicher Ausblick auf das Schuljahr 2023/24

Morgen beginnt die dritte Woche des neuen Schuljahres. Die „Einschulungen“, die erste Dienstversammlung und die ersten Unterrichtsstunden in alten und neuen Klassen liegen hinter mir. Der „Verwaltungskram“ darf natürlich nicht vergessen werden. Der „normale Wahnsinn“ ist wieder da. Und ich freue mich tatsächlich darüber. Auch wenn die vergangenen Sommerferien die schönsten seit Jahren waren.

Mit diesem Beitrag möchte ich einen Ausblick auf das vor mir liegende Schuljahr wagen und mögliche Anknüpfungspunkte für weitere Inhalte schaffen. (Das Kalenderjahr ist schließlich noch nicht vorbei, sodass ich meine guten Vorsätze noch immer einhalten kann.)

Stundenplan: Thank God It’s Friday

Ich habe im Mai 2016 meine Staatsprüfung abgelegt und beginne mittlerweile mein achtes Jahr mit einer „vollen Stelle“. In Schleswig-Holstein bedeutet das: 25,5 Std. Unterricht. Stundenplantechnisch hatte ich in dieser Zeit sowohl gute als auch schlechte Jahre. Ohne Übertreibung: Der Stundenplan im 1. Halbjahr 2023/24 ist der beste, den ich jemals hatte. Der Grund? Ich habe freitags keinen Unterricht. Mal sehen, wie lange das so bleibt. Ich werde dieses Privileg genießen, so lange ich kann. Gerade mit korrekturintensiven Fächern ist ein vollständiger Tag im „Home Office“ Gold wert.

Das Stundenverhältnis zwischen meinen Unterrichtsfächern finde ich auch in Ordnung: 7 Wochenstunden Deutsch, 9 WS Wirtschaft, 7 WS EDV.

Unterricht: Business As Usual – oder doch nicht?

Inhaltlich erwarten mich in meinem Unterricht keine großen Überraschungen. Fast alle Themen habe ich schon einmal mehr oder weniger ausführlich mit Schülerinnen und Schülern in der Vergangenheit behandelt. Besonders freue ich auf das „erste Mal“ „Herkunft“ von Saša Stanišić im Deutschunterricht nach den Herbstferien. In der Vorweihnachtszeit wird in Lübeck auch eine Bühnenfassung aufgeführt.

Organisatorisch werde ich in diesem Jahr noch stärker als bisher auf das vom Land bereitgestellte Lern-Management-System its.learning setzen können. Die Lernenden und ich haben uns mittlerweile gut in die Plattform eingearbeitet.

Prüfungen: Schatten am Ende des Tunnels

Obwohl mich auf dem Papier wenige Überraschungen erwarten, wirft das Jahr 2024 schon teilweise seine Schatten voraus: Im Januar stehen die praktischen Prüfungen der angehenden Kaufmännischen Assistentinnen und Assistenten an. Nach den Osterferien folgen dann die IHK-Abschlussprüfungen und die schriftlichen Abschlussprüfungen meiner Klassen in BWL und Deutsch. Ich hoffe, dass möglichst viele direkt bestehen werden und nicht noch in die mündlichen Prüfungen müssen.

Eine Besonderheit gibt es bei aller Gewohnheit dann doch noch: Ich bin nun Mitglied des Prüfungsausschusses für den Ausbildungsberuf Drogistin bzw. Drogist.

Schulleben: Ausbildungslehrkraft, Fortbildung und Ausland

Wer beim Lesen gut aufgepasst hat, dem bzw. der dürfte aufgefallen sein, dass die Summe meiner Unterrichtswochenstunden nicht 25,5, sondern 23 (= 7+9+7) ergibt. Tatsächlich baue ich in diesem Halbjahr nach langer Zeit eine halbe Stunde ab. Die übrige Differenz ergibt sich daraus, dass ich seit Februar eine Lehrkraft im Vorbereitungsdienst als Ausbildungslehrkraft im Fach Deutsch betreue, was mit zwei WS kompensiert wird. Meine Erfahrungen in dieser für mich neuen Rolle sind bisher weitgehend positiv. Das liegt in erster Linie daran, dass ich mit meinem „Schützling“ menschlich sehr gut auskomme. Weiterhin habe ich direkt im letzten Jahr eine Fortbildungsreihe für Ausbildungslehrkräfte besucht, durch die ich meine Kenntnisse rund um das Referendariat noch einmal sehr gut auffrischen konnte. Und drittens halten wir beide es so, dass wir uns wöchentlich überwiegend in der Schule austauschen können. Dieses „Ritual“ hat sich für beide Seiten bewährt, weshalb ich zuversichtlich auf alles noch kommende Blicke.

Apropos Fortbildung: Noch habe ich mich für keine Fortbildungen im neuen Schuljahr angemeldet. Das wird aber zeitnah kommen. Ich liebäugle auch ein wenig mit Erasmus+, also einer Fortbildung im Ausland. Mal sehen, ob es thematisch passt und ich es auch mit der Familie organisiert bekomme.

Apropos Ausland: Meine 12. Klasse möchte nach den Abschlussprüfungen im Mai gern eine Abschlussfahrt nach Prag machen. Das ist von unserer Schule mit dem Zug eigentlich ganz gut machbar. Lust habe ich auch. Mal sehen.

EduTech: Fortsetzung folgt!

Mit dem Beginn dieses Schuljahres habe ich mein Tech-Setup, das ich in diesem Beitrag skizziert habe, (nicht ganz freiwillig) leicht verändert. Mein „Daily Driver“ in der Schule ist nicht mehr mein Surface Pro 6, sondern ein iPad (9th Gen.). Und es hat sich nicht nur auf der Hardware-Seite etwas getan. Auch in Sachen Software habe ich mich weitgehend von Redmond gelöst. Ausführlicher werde ich das in einem kommenden Beitrag beschreiben.

Mit etwas Neugier blicke ich auf die weiteren Entwicklungen der techaffinen EduBubble in den sozialen Netzwerken. Nachdem Twitter kürzlich in X umbenannt, strategisch neu ausgerichtet und im Grunde für Bildungsmenschen zerstört wurde, kamen relativ viele Menschen aus dem (#twlz) ins zu Mastodon. Die Hoffnungen vieler konnte das (bisher?) nicht erfüllen, so dass eine nicht zu unterschätzende Zahl an Nutzerinnen und Nutzern ihr Heil im auf BlueSky sucht. To be continued.

Persönliches: Traum und Wirklichkeit

Ähnlich wie ein neues Kalenderjahr kann auch ein neues Schuljahr Möglichkeiten bieten, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Ich möchte mich mehr bewegen und mein (zu hohes) Gewicht reduzieren, um noch lange ein gesundes Leben mit meiner Familie verbringen zu können. Zur Erreichung dieses Ziels gehe ich seit etwa vier Wochen mindestens zweimal in der Woche ins Fitnessstudio und absolviere Cardiosessions von mind. 60 Minuten. Drückt mir gern die Daumen für’s Durchhalten!

Mit dem neuen Schuljahr hat auch familiär eine neue Zeitrechnung begonnen. Unsere Tochter, die 2022 geboren wurde, befindet sich aktuell in der Eingewöhnung in der Krippe. Meine Frau wird ab nächstem Monat wieder arbeiten gehen und unserer Großer absolviert unter Umständen sein letztes Kita-Jahr.

Das kann ja was werden!

Jörg Hänsel
Jörg Hänsel

Seit Herbst 2014 bin ich Lehrer für Wirtschaft und Deutsch an einer berufsbildenden Schule in Schleswig-Holstein.
Grundsätzlich habe ich vormittags recht und nachmittags frei.
herrhaensel.de ist mein persönlicher Freiraum zum Bildungstüfteln. Ein privater, nicht-kommerzieller Lehrerblog, der im August 2021 online gegangen ist.

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2 Kommentare

  1. Bei mir ist eben die zweite Woche zu Ende gegangen, nach dem Wochenende beginnt hier die dritte. Zu einem Ausblick fühle ich mich noch überhaupt nicht in der Lage, die Gegenwart erschöpft mich noch zu sehr. Läuft aber okay. Für meine Gesundheit – wichtig, stimmt! – werde ich jetzt wohl nur noch einmal pro Woche zum Laufen kommen, nur sehr vielleicht zweimal.

    Aber wird schon: auf ein schönes Jahr!

    • Rückblickend habe ich meine eigene körperliche Gesundheit zu lange nicht auf dem Schirm gehabt. Dem zunehmenden Alter ist das egal. Schade, dass du so weit weg wohnst, gern wäre ich dein Laufpartner (low level).

      Den Schulstart nach einem Sabbatical stelle ich mir auch herausfordernd und erschöpfend vor. Deinen jüngsten Blogposts nach könnte es besser, aber auch schlechter sein.

      Von daher auch von mir: auf ein schönes Jahr, mit und fernab der Schule!

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