Kategorie: Schule

  • Hilfe, unser Schulleiter wechselt zu Red Bull!

    Hilfe, unser Schulleiter wechselt zu Red Bull!

    In einer kurzen Video-Botschaft an das Kollegium hat unser Schulleiter am vergangenen Freitag gegen 08:10 Uhr verkündet, dass er ab der kommenden Bundesliga-Spielzeit bedauerlicherweise unserer Schule den Rücken zukehren muss und zu Red Bull wechseln wird, um dort künftig Jürgen Klopp, den „Head of Global Soccer“, bei seiner Arbeit zu unterstützen.

    Etwas verwunderlich war die Verkündung dieser Nachricht schon, weil schließlich jeder weiß, dass das Herz unseres Schulleiters nur für Fortuna Düsseldorf schlägt und er für den Dosen-Drink-Konzern aus Österreich und sämtliche mit ihm verbundenen Aktivitäten nichts als Verachtung übrig hat.

    1. Schulentwicklungstag 2024/25

    Das war der Auftakt zu unserem ersten Schulentwicklungstag im Schuljahr 2024/25 – Verbreitung von Fake News mit Hilfe eines Deep-Fake-Videos zum Einstieg.

    Was ist ein Schulentwicklungstag? Ein Schulentwicklungstag dient der Fortbildung der Lehrkräfte. An solch einem Tag bleiben die Schülerinnen und Schüler in der Regel zu Hause, nur die Lehrkräfte erscheinen in der Schule. Die thematische Schwerpunktsetzung und die Organisation obliegt i. d. R. der Schule. In der Vergangenheit waren zwei Schulentwicklungstage pro Schuljahr vorgesehen. Seit dem letzten Jahr dürfen drei durchgeführt werden.

    Das Video zum Einstieg hat in erster Linie für Erheiterung auf Seiten der Teilnehmenden gesorgt. Abgeleitet von den Gesichtsausdrücken lässt sich die Wirkung irgendwo zwischen „Zauberei“ und „Schock“ einordnen. Gleichzeitig hat die fiktive Meldung den Fokus auf das Schwerpunktthema gerichtet: „Künstliche Intelligenz (KI) und Schule“.

    Organisation

    Der zurückliegende Schulentwicklungstag hat mit einem Vortrag zum Thema KI begonnen. Anschließend gab es drei für die Teilnehmenden frei zu wählende Workshopphasen, die wiederum unterschiedliche Teilaspekte des Themas „KI und Schule“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt haben. Am Ende des Tages sollte ein abschließendes Feedback erfolgen.

    Die Workshopangebote waren vielfältig. Sie trugen Titel wie: „Erste Hilfe für die Nutzung eines Chatbots“, „Erstellung von (differenziertem) Unterrichtsmaterial mit Hilfe von KI“, „Bilderstellung“, „Unterrichtsplanung“, usw.

    Meine persönliche Agenda sah am Freitag wie folgt aus:

    1. „Einblick in die VR“
    2. „KI und Schule – Fobizz Tools“
    3. „Freies Prompten“

    Eindrücke

    Meine subjektiven Eindrücke möchte ich kurz anhand dieser Workshops beschreiben:

    Einblick in die virtuelle Realität (VR)

    Unsere Schule besitzt seit geraumer Zeit einen Klassensatz an VR-Brillen. Konkret wurde das Modell Pico 4 angeschafft.

    Da ich grundsätzlich das „Spielkind“ in mir zu bewahren versuche, hat mich meine Neugier selbstredend zur Teilnahme an diesem Workshop angestiftet. Obwohl VR-Brillen bereits seit mehreren Jahren verfügbar sind und sie mittlerweile zu einigermaßen erschwinglichen Preisen erworben werden können, hatte ich bis dato kaum Berührungspunkte mit dieser Hardware-Kategorie.

    „Das erste Mal vergisst man nicht.“ Das gilt auch für VR. Nach einem kurzen Vortrag des Kollegen, der die VR-Brillen derzeit noch allein verwaltet, zu den Chancen und Risiken von VR, haben wir die Headsets und Hand-Controller zunächst konfiguriert. Anschließend durften wir frei die App-Bibliothek und den Store erkunden und nach Lust und Laune vorhandene Apps ausprobieren oder bei Bedarf sogar neue installieren.

    Pädagogisch und didaktisch sinnvoll wirkte eine App auf mich, in der man mit virtuellen Avataren Gespräche in einer frei zu wählenden Fremdsprache führen kann. Man konnte bspw. wählen, ob das Gegenüber sich beschweren will („Angry Customer“). Die Dialoge werden mit einem generativen Sprachmodell in Echtzeit geführt und am Ende erhält man eine Auswertung, wie gut das Kundengespräch eingestuft wurde. Hier lässt sich eine Schnittstelle zwischen den Themenfeldern VR und KI erkennen.

    Aber seien wir mal ehrlich: Alle waren an diesem Tag erst einmal auf Spaß aus. Deshalb hatte besonders eine Roller-Coaster-App, eine virtuelle Achterbahnfahrt, die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden auf sich gezogen. Obwohl wir lediglich auf unseren Stühlen sitzen geblieben sind, haben die Kolleginnen und Kollegen ganz unterschiedlich auf die ungewohnten Eindrücke reagiert. Purer Spaß bis ausgeprägte „Motion Sickness“ – alles war dabei.

    Wir alle waren uns nach dem Workshop einig, dass VR, auch in Kombination mit KI, unseren Lernenden andere Zugänge und Erfahrungen ermöglichen kann. Wie diese in der Praxis tatsächlich aussehen sollen, das ist jetzt unsere Hausaufgabe.

    Anmerken möchte ich noch, dass die kostenlosen Apps in der Regel qualitativ eher minderwertig oder stark in ihren Funktionen beschnitten sind. Solch eine Diskrepanz kann man zwar auch bzgl. der im App oder Play Store angebotenen Apps feststellen. Insbesondere im Pico-Store war dies aber noch umso stärker ausgeprägt.

    KI und Schule – Fobizz Tools

    Unsere Schule stellt allen Lehrkräften seit dem Beginn dieses Schuljahres testweise kostenlos die sogenannten „Fobizz Tools“ zur Verfügung. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine Sammlung unterschiedlicher KI-gestützter Angebote – ähnlich einem Dashboard, von dem aus sich ein KI-Chat, ein Bildgenerator, vorgefertigte Prompts usw. ansteuern lassen.

    Die Workshop-Leitenden haben mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl Möglichkeiten demonstriert, wie Lehrkräfte schon heute bei ihrer Arbeit spürbar entlastet werden können.

    An dieser Stelle gab es weniger Neues für mich. Was jedoch gut ist: Die Fobizz Tools ermöglichen es uns nun, die Nutzung von KI im Rahmen der geltenden Rechts- und Verwaltungsvorschriften auf die Lernenden auszuweiten. Natürlich war dies auch schon vorher möglich. Es war jedoch auch um einiges umständlicher.

    Besonders verfangen hat bei mir der Impuls, dass wir im Kontext der Nutzung von KI unbedingt einen Bullshit-Zyklus vermeiden sollten:

    Eine mögliche Lösung: Im Sinne eines modifizierten Think-Pair-Share-Modells könnte man den Lernenden zu Beginn einer neuen Unterrichtseinheit mitteilen, dass sie bspw. nach der Einzelarbeit und vor dem Austausch mit den anderen dialogisch eine KI konsultieren können, um mehr Sicherheit im Hinblick auf die eigenen Leistungen zu erlangen:

    THINK - KI - PAIR - SHARE

    Selbiges wäre auch nach der Pair- oder Share-Phase möglich:

    THINK - PAIR - KI - SHARE

    bzw.

    THINK - PAIR - SHARE - KI

    Die Hauptsache sei, dass den Lernenden zu Beginn transparent kommuniziert wird, dass sie an einem Punkt des Arbeitsprozesses „ungestraft“ auf KI zurückgreifen dürfen. So ließe sich, laut Hypothese, die Wahrscheinlichkeit, dass die Lernenden auch weiterhin selbstständig denken, erhöhen.

    Diese Hypothese möchte ich künftig vermehrt in meiner eigenen Unterrichtspraxis auf ihre Gültigkeit hin überprüfen.

    Freies Prompten

    Als letzten Workshop habe ich mich für einen kollegialen Austausch entschieden. Kollektiv haben wir „ausprobiert“, welche Lösungen uns die KI für unsere bestehenden Arbeitsblätter und Klassenarbeiten anbietet. Es gab auch hier Licht und Schatten.

    Besonders Antworten auf komplexere Fragen mit Verbindungen an das Handelsgesetzbuch wurden noch eher unbefriedigend oder schwammig beantwortet. Strukturierte Aufgaben, etwa solche aus dem Bereich der Buchführung, hat die KI mit ein wenig Einhilfe jedoch sicher und nachvollziehbar gelöst. Hier sehen wir besonders die Chance, dass die Lernenden künftig generative Sprachmodelle als Erweiterung, bspw. in Form eines persönlichen Tuturos, der sowohl fachkundig als auch unendlich geduldig ist, produktiv für ihren individuellen Lernprozess nutzen können. Eine besondere Herausforderung stellt hier jedoch noch das „Halluzinieren“ der KI dar. Lernende können, wenn sie noch nicht über das notwendige Wissen verfügen, nur schwer bis unmöglich „wahre“ und „falsche“ Aussagen voneinander unterscheiden.

    Auch das ist eine Hausaufgabe für uns. Vermutlich eine auf noch nicht absehbare Zeit dauerhafte, die wir uns ständig auf „Wiedervorlage“ legen müssen.

    Fazit

    Unser erster Schulentwicklungstag war ein gelungener Auftakt, um das Thema KI in die Breite des Kollegiums zu tragen. Erste Impulse bereichern die eigene Arbeit bereits.

    Besonders das Themenfeld VR birgt enormes Mobilisierungspotential. Gleichzeitig müssen wir noch ausloten, an welchen Stellen unseres Unterrichts der Einsatz pädagogisch und didaktisch sinnvoll ist.

    Die Fobizz Tools können uns Lehrkräfte bei unserer Arbeit enorm unterstützen. Auch für die Lernenden bieten KI-gestützte Angebote Chancen zur Erweiterung der individuellen Lernprozesse.

    Ein wie oben skizzierter Bullshit-Zyklus muss unbedingt vermieden werden. Im Grunde bedarf es hierfür einer ganz anderen Prüfungskultur, die bisher noch nicht flächendeckend in der Praxis gelebt wird und die rechtlich wasserdicht abgesichert ist. Ein durch KI erweiterter Think-Pair-Share-Ansatz kann hier ein erster Lösungsansatz sein.

    Für die Zukunft wünsche ich mir als „Beamter“, dass KI mehr von meiner Verwaltungs- und Korrekturarbeit übernehmen soll. In diesem Bereich gab es wenig Angebote. Die Gestaltung, Durchführung und Reflexion von Unterricht sind nämlich die Dinge, weshalb ich mir meinen Beruf ausgesucht habe. Darum blicke ich am Ende – trotz der vielen positiven Impulse – auch mit etwas Wehmut in die Zukunft. Ich möchte manchmal einfach wieder mehr Zeit für die originären Aufgaben einer Lehrkraft haben und sie nicht an eine KI delegieren.

    Danke!

    Zum Abschluss noch ein paar Worte des Danks:

    Danke an die drei Kollegen aus dem KI-Team, die uns die vielfältige Auseinandersetzung mit dem Thema KI durch ihre Arbeit besonders ermöglicht haben!

    Danke an die Schulleitung, dass sie neuen Entwicklungen grundsätzlich offen gegenüber steht!

    Danke nochmal besonders an den Kollegen, von dem ich mir eine VR-Brille zur weiteren Erprobung für zu Hause ausleihen durfte! 🙂

  • Blogparade: Mein (schulisches) Motto 2024

    Blogparade: Mein (schulisches) Motto 2024

    „Zwischen den Tagen“ und über den Jahreswechsel habe ich eine kurze „Social-Media- und News-Pause“ eingelegt, um den liebsten Menschen in meinem Leben während der Weihnachtsferien meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken zu können.

    Genau in dieser Zeit haben – wenn ich es mit etwas zeitlichem Verzug richtig mitbekommen habe – u. a. Herr Mess, Halbtagsblog, Reine Leere und Frau Dromedar in der Kommentarspalte dieses Beitrags etwas ausgeheckt:

    Es wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht und so ist u. a. ein ZUMpad mit Themenvorschlägen für kommende Blogparaden entstanden. Wegen Menschen wie Matthias, Jan-Martin, Arne und Kristina liebe ich das Internet.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Das Thema der ersten Blogparade lautet: „Mein (schulisches) Motto 2024“. Einige Blogger*innen, deren Beiträge ich überwiegend still per RSS-Reader lese, haben bereits lesenswerte Texte verfasst und mit den nachstehenden Zeilen möchte auch ich mich an der Aktion beteiligen.


    Bisher bin ich mottolos durch das Leben gegangen. Es gibt einfach zu viele Wahlsprüche, nach denen man sein Leben ausrichten könnte und denen ich mindestens vorübergehend etwas abgewinnen kann. Bei solch schwerwiegenden Entscheidungen bin ich meistens eher zurückhaltend. Wahrscheinlich ist das auch mit ein Grund dafür, dass ich, wie Herr Rau, keine Tattoos habe.

    Da trifft es sich gut, dass das Thema dieser Blogparade eine Jahreszahl beinhaltet. Endlichkeit statt Unendlichkeit. Das wirkt irgendwie beruhigend auf mich. Schwingt dabei doch irgendwie auch der Gedanke mit, dass sich alles irgendwann auch (wieder) ändern kann. Hoffentlich zum Guten.

    Mein Motto für 2024 lautet: „Sei unkonventionell!“

    Bitte nicht falsch verstehen. Damit meine ich nicht: „Sei anti alles für immer!“ Ich meine damit eher, dass ich in gewisser Weise – wie alle Menschen – ein Gewohnheitstier bin. Dabei habe ich gerade im Umgang an für mich ungewöhnlich Anmutendem Freude und ziehe aus der Herausforderung besondere Motivation.

    Meine Lesart des Mottos ist: Ich möchte im Jahr 2024 sowohl privat als auch beruflich ein paar alte Gewohnheiten gegen neue eintauschen.

    Was meine ich damit konkret?

    🏡️ Privat

    👨‍🔧️ Freizeit

    Privat gehe ich häufig etwas verkopft an Dinge heran. Besonders handwerklich traue ich mir selbst wenig zu. Dabei werden die Sachen, die ich angehe, meistens gut. Hinterher denke ich mir deshalb oft: „War doch gar nicht so schwer.“ „Wieso habe ich das so lange vor mir her geschoben?“

    Feste Projekte zum Werkeln am Haus habe ich noch keine. Was jedoch feststeht, ist, dass ich in und an unserem Haus sowie im Garten etwas mit den eigenen Händen schaffen will. Und falls meine beiden Hände nicht ausreichen oder doch mal zu ungeschickt sein sollten, dann hole ich mir Hilfe. Denn das ist tatsächlich eine nicht ganz kleine Schwäche von mir. Ich helfe immer gern, hadere jedoch allzu oft damit, selbst darum zu bitten.

    Vielleicht hilft mir ja der Umstand, dass ich mich hier öffentlich geoutet habe, dabei, ein weniger zögerlicher Handwerker zu werden. Zu verlieren habe ich in dem Lebensbereich jedenfalls nichts.

    👾️ Hobbys

    Bei Computer-Hard- und -Software habe ich übrigens keinerlei Berührungsängste. Vielleicht, weil alles ruhiger und feinfühliger gemacht wird?

    Worauf ich hinaus will: Ich habe vom „Weihnachtsmann“ u. a. einen Raspberry Pi 5 bekommen. Daraus habe ich ein „Mediacenter“ als Ersatz für den bisher verwendeten FireTV-Stick gebastelt. Genau solch ein Getüftel abseits des „Mainstreams“ mag ich. Davon soll es auch 2024 mehr geben. Herausforderung und Nachhaltigkeit ftw!

    🏫️ Schule

    Beruflich gehöre ich – wie ich mittlerweile festgestellt habe – nicht mehr zu den Novizen an unserer Schule. Ich befinde mich im achten Jahr nach meinem Referendariat und verfüge mittlerweile über vielfältige Erfahrungen in Sachen Schule und Unterricht. Ich gebe meine Erfahrungen gern weiter, was mit ein Grund dafür ist, dass ich im vergangenen Schuljahr 2022/23 auch offiziell die Tätigkeit als Ausbildungslehrkraft angenommen habe.

    Der Austausch mit meinem Referendar ist auch für mich selbst lehr- und hilfreich. Neue Sicht- und Herangehensweisen sorgen stetig dafür, dass ich auch mein eigenes berufliches Handeln regelmäßig hinterfrage.

    Dennoch gibt es auch hier zwei ausgetretene Pfade, die ich gern öfter verlassen möchte:

    🧑‍🏫️ Unterricht

    Ich mag offenen Unterricht und finde ihn in der Theorie sehr erstrebenswert. Ich praktiziere ihn jedoch meines Erachtens in der Breite zu wenig. Einerseits liegt das sicherlich an den vorhandenen und nicht vorhandenen Voraussetzungen, die meine Lernenden an eine weiterführende, berufliche Schule mitbringen. Andererseits sorgt Lehrerzentrierung auf Seiten der Lehrkraft für ein ausgeprägtes Gefühl von Struktur, Kontrolle und Sicherheit. Hier möchte ich den Schüler*innen – auch wenn es mir manchmal schwer fällt – noch mehr Vertrauen für die Freiheit zur Gestaltung ihrer eigenen Lernprozesse entgegenbringen.

    ✍️ Korrekturen

    Korrekturen gehen mir nach wie vor nicht wirklich zügig von der Hand. Hier möchte ich einerseits disziplinierter werden. Andererseits könnte sich auch eine intensivere Auseinandersetzung mit alternativen Leistungsnachweisen als fruchtbar erweisen. Konventionelle Klassenarbeiten nerven jedenfalls zunehmend nicht nur meine Schüler*innen, sondern auch mich. Ich werde im zweiten Halbjahr verstärkt die Augen nach Fortbildungen offen halten, um irgendwie mehr Sinnhaftigkeit für die Lernenden und mich mit diesem Bereich meines Jobs zu verbinden.

    Ich bin mir sicher, dass sich die Arbeit an der einen Baustelle positiv auf die andere auswirken wird.

    Zum Schluss

    Übrigens, gleich am Abend des ersten Schultages im Jahr 2024 haben wir in der Familie das Motto „Sei unkonventionell!“ schon ein erstes Mal in die Tat umgesetzt. Es gab bei uns am 08. Januar 2024 Raclette. Ohne besonderen Anlass. Einfach so.

    Eigentlich war es gar kein richtiges Raclette, sondern eher ein unkonventionelles Hawaii Toast ohne Ananas, dafür zubereitet in Pfännchen.

    Womit eines bereits zu Beginn des jungen Jahres feststeht: Ein Foodblogger werde ich auch 2024 nicht.


    Beitragsbild: Mohamed Hassan von Pixabay (Letzter Zugriff: 14.01.2024).

  • Theater – vor, während und nach dem Theater

    Theater – vor, während und nach dem Theater

    Ich behandle in diesem Halbjahr gemeinsam mit meinen Schüler:innen im Deutschunterricht u. a. den Roman „Herkunft“ von Saša Stanišić. Neben mir handhaben das gerade auch vier andere Kolleg:innen mit ihren Klassen an unserer Schule so. Wir hatten uns bereits vor dem Beginn der vergangenen Sommerferien miteinander abgesprochen und uns auf das recht aktuelle sowie vielseitige Werk einigen können.

    In unseren „Lehrer:innenaugen“ umso schöner, dass in Lübeck in dieser Spielzeit auch eine Bühnenfassung von „Herkunft“ gezeigt wird.

    Der Plan:

    • Treffen an einem der Wahrzeichen der Hansestadt, dem Hansetor
    • (kurze) Stadtführung durch einen ortskundigen Kollegen (gemeinsam)
    • Besuch des traditionsreichen Weihnachtsmarktes (individuell)
    • Besuch der Theateraufführung von „Herkunft“ (gemeinsam)

    Hier sollte nachfolgend eigentlich ein Bericht dieses „Highlights“ veröffentlicht werden.

    Leider gibt der letzte Tagesordnungspunkt keine positiven Nachrichten her, was in keiner Weise am Theater, den Schauspieler:innen oder dem Stück selbst liegt.

    Was bleibt, ist für mich die Erkenntnis, dass ich meine eigenen Selbstverständlichkeiten nicht für selbstverständlich nehmen darf und dass ich Theaterbesuche mit Klassen sämtlichen Alters wohl nie mehr ohne vorherige theaterpädagogische Vorbereitung absolvieren möchte.

    Ich bitte stattdessen alle von tiefstem Herzen vielmals um Verzeihung – insbesondere sämtliche Mitarbeiter:innen des Theaters, das leidenschaftliche Ensemble und all diejenigen, die noch am Samstag, 16.12.2023, zwischen 20:00 Uhr und 21:45 Uhr der Aufführung von „Herkunft“ im Theater Lübeck beigewohnt haben!

  • Private vs. dienstliche E-Mails: Unterschiedliche Profile mit Mozilla Thunderbird nutzen

    Private vs. dienstliche E-Mails: Unterschiedliche Profile mit Mozilla Thunderbird nutzen

    Disclaimer: Bitte prüfe selbst vorab sorgfältig, ob ein – wie im Beitrag skizzierter Umgang mit privaten und dienstlichen E-Mails – datenschutz- und dienstrechtlich für dich möglich ist. Der Autor beschreibt hier eine technische Möglichkeit, was nicht gleichsetzbar damit ist, dass er diese Möglichkeit auch selbst so praktiziert!

    Die E-Mail ist auch im Jahr 2023, also mehr als fünf Jahrzente nachdem der erste „elektronische Brief“ verschickt wurde, – je nach Kontext – ein relevantes Kommunikationsmedium. Zwar haben ihr im privaten Bereich mittlerweile Social-Media- und/oder Instant-Messenger-Apps den Rang abgelaufen. In schulischen bzw. dienstlichen Belangen von Lehrkräften spielt sie jedoch nach wie vor eine bedeutende Rolle.

    1. E-Mail-Programme ftw

    Ich empfange, verfasse, versende und verwalte meine privaten und dienstlichen E-Mails am liebsten mit Hilfe eines E-Mail-Programms an einem Desktop-Computer. Folgende Vorteile schätze ich daran:

    • E-Mails können unabhängig von einer bestehenden Internetverbindung als Entwürfe (vor-)verfasst werden.
    • Das persönliche E-Mail-Archiv kann offline lokal verfügbar gemacht und verwaltet werden.
    • Die Möglichkeiten manueller Backups, z. B. auf externe Speichermedien, sind in der Regel ohne großen Aufwand möglich.
    • E-Mail-Programme lassen sich in aller Regel mannigfaltig anpassen und ggf. sogar als PIM-Suite (Personal Information Management Suite) zur Verwaltung von E-Mails, Kontakt- und Kalenderdaten sowie für Aufgaben verwenden.

    2. (M)eine gute Wahl: Mozilla Thunderbird

    Die am meisten genutzten E-Mail-Clients auf den unterschiedlichsten Desktops sind u. a. Apple Mail, Microsoft Outlook und Mozilla Thunderbird. Mein Favorit in Sachen E-Mail-Programme ist Mozilla Thunderbird, weil es erstens „frei“ – im Sinne von Open-Source-Software -, zweitens kostenlos, drittens für alle relevanten (Desktop-)Betriebssysteme verfügbar und viertens durch Erweiterungen sehr gut an die eigenen Vorlieben anpassbar ist.

    2.1 Hinweis und Verweis vorab: Allgemeine Einrichtung von Thunderbird

    In den meisten E-Mail-Programmen ist es recht einfach eines oder mehrere Konten von einem oder mehreren E-Mail-Providern per IMAP oder POP3 für den Empfang und per SMTP für den Versand hinzuzufügen. Die Einrichtung erfolgt sowohl für private als auch dienstliche E-Mail-Konten in Thunderbird nach demselben Schhema, sofern die Konten IMAP, POP3 und SMTP unterstützen.

    Da dieser Beitrag aufgrund seines thematischen Schwerpunkts nicht erläutern soll, wie E-Mail-Konten allgemein in Thunderbird angelegt und genutzt werden können, möchte ich an dieser Stelle zumindest auf die ausführlichen deutschsprachigen Schritt-für-Schritt-Anleitungen verweisen, die das Lexikon von thunderbird-mail.de bietet:

    2.2 Anleitung: Unterschiedliche Profile für unterschiedliche Kontexte einrichten

    Es ist eine Glaubensfrage: Viele Nutzer:innen schätzen es, wenn sie in ihrem E-Mail-Programm all ihre E-Mailkonten auf einen Blick verfügbar haben und nutzen können. Mir widerstrebt das. Ich verwalte meine privaten und dienstlichen E-Mail-Daten gern getrennt voneinander, um eine für mich leichtere Abgrenzung zwischen Privat- und „Lehrerleben“ bewerkstelligen zu können.

    Falls ein separates Dienstgerät vorhanden und regelmäßig im Einsatz ist, fällt die Abgrenzung zwischen privaten und dienstlichen E-Mail-Daten recht leicht. Auf dem Dienstgerät werden dann i. d. R. nur die dienstlichen E-Mail-Konten hinzugefügt und auf den privaten Endgeräten nur die privaten Konten.

    Sollte jedoch nur ein Gerät verfügbar sein, könnte eine Auseinandersetzung mit der Profilverwaltung von Thunderbird sinnvoll erscheinen.1

    Nachfolgend soll kurz aufgezeigt werden, wie in Thunderbird2 exemplarisch die zwei Profile

    1. Privat und
    2. Schule

    angelegt und künftig beim Start der Software stets ausgewählt werden können:

    Schritt 1: Profilmanager bei geschlossenem Thunderbird starten

    • [ ] „Ausführen“-Dialog öffnen (Windows-Taste + R) und
    • [ ] „thunderbird -p“ eingeben und mit der Eingabetaste oder einem Linksklick auf „OK“ bestätigen

    Schritt 2: Thunderbird-Profilverwaltung zum Anlegen neuer Profile verwenden

    • [ ] Schaltfläche „Profil erstellen…“ per Linksklick bestätigen

    Schritt 3: Thunderbird-Profilassistent zum Anlegen neuer Profile verwenden

    • [ ] Schaltfläche „Weiter“ per Linksklick bestätigen

    Schritt 4: Thunderbird-Profilassistent: Profilnamen vergeben

    • [ ] Profilnamen eingeben und bestätigen, z. B. „Privat“

    Schritt 5: Thunderbird-Profilassistenz: Ordner anlegen und auswählen

    • [ ] Schaltfläche „Ordner wählen“ per Linksklick bestätigen
    • [ ] Schaltfläche „Neuer Ordner“ per Linksklick bestätigen,
    • [ ] Ordner benennen, z. B. „privat“, und
    • [ ] Schaltfläche „Ordner auswählen“ per Linksklick bestätigen
    • [ ] Schaltfläche „Fertigstellen“ per Linksklick bestätigen

    Schritt 6: Profilmanager beim Starten von Thunderbird jedes Mal öffnen

    • [ ] Häkchen bei „Gewähltes Profil beim Start ohne Nachfrage verwenden entfernen“

    So wird gewährleistet, dass man bei jedem Start des E-Mail-Programms die Wahl hat, welches Profil gestartet werden soll.


    Beitragsbild: Anrita1705 in: Pixabay. (Letzter Zugriff: 17.12.2023)


    1. Weil ich viele Menschen kenne, die am Desktop Microsoft Outlook nutzen, möchte ich zumindest in dieser Fußnote darauf hinweisen, dass auch die Software aus Redmond die Möglichkeit bietet, separate Profile anzulegen, zu nutzen und zu verwalten. ↩︎
    2. Diesem Beitrag wurde folgende Mozilla-Thunderbird-Version zugrundegelegt: 115.5.2 (64 Bit, Windows 10). Da es sich bei der Profilverwalung in Thunderbird eher um ein allgemeines Funktionsprinzip handelt, haben die meisten Aspekte der oben stehenden Erklärung für andere Versionen der Software, auch auf anderen Betriebssystem, weitgehend dieselbe Gültigkeit. Nichtsdestotrotz sei an dieser Stelle auch noch einmal auf die offiziellen Hilfeseiten von Mozilla zu diesem Thema verwiesen. ↩︎
  • Mein persönlicher Ausblick auf das Schuljahr 2023/24

    Mein persönlicher Ausblick auf das Schuljahr 2023/24

    Morgen beginnt die dritte Woche des neuen Schuljahres. Die „Einschulungen“, die erste Dienstversammlung und die ersten Unterrichtsstunden in alten und neuen Klassen liegen hinter mir. Der „Verwaltungskram“ darf natürlich nicht vergessen werden. Der „normale Wahnsinn“ ist wieder da. Und ich freue mich tatsächlich darüber. Auch wenn die vergangenen Sommerferien die schönsten seit Jahren waren.

    Mit diesem Beitrag möchte ich einen Ausblick auf das vor mir liegende Schuljahr wagen und mögliche Anknüpfungspunkte für weitere Inhalte schaffen. (Das Kalenderjahr ist schließlich noch nicht vorbei, sodass ich meine guten Vorsätze noch immer einhalten kann.)

    Stundenplan: Thank God It’s Friday

    Ich habe im Mai 2016 meine Staatsprüfung abgelegt und beginne mittlerweile mein achtes Jahr mit einer „vollen Stelle“. In Schleswig-Holstein bedeutet das: 25,5 Std. Unterricht. Stundenplantechnisch hatte ich in dieser Zeit sowohl gute als auch schlechte Jahre. Ohne Übertreibung: Der Stundenplan im 1. Halbjahr 2023/24 ist der beste, den ich jemals hatte. Der Grund? Ich habe freitags keinen Unterricht. Mal sehen, wie lange das so bleibt. Ich werde dieses Privileg genießen, so lange ich kann. Gerade mit korrekturintensiven Fächern ist ein vollständiger Tag im „Home Office“ Gold wert.

    Das Stundenverhältnis zwischen meinen Unterrichtsfächern finde ich auch in Ordnung: 7 Wochenstunden Deutsch, 9 WS Wirtschaft, 7 WS EDV.

    Unterricht: Business As Usual – oder doch nicht?

    Inhaltlich erwarten mich in meinem Unterricht keine großen Überraschungen. Fast alle Themen habe ich schon einmal mehr oder weniger ausführlich mit Schülerinnen und Schülern in der Vergangenheit behandelt. Besonders freue ich auf das „erste Mal“ „Herkunft“ von Saša Stanišić im Deutschunterricht nach den Herbstferien. In der Vorweihnachtszeit wird in Lübeck auch eine Bühnenfassung aufgeführt.

    Organisatorisch werde ich in diesem Jahr noch stärker als bisher auf das vom Land bereitgestellte Lern-Management-System its.learning setzen können. Die Lernenden und ich haben uns mittlerweile gut in die Plattform eingearbeitet.

    Prüfungen: Schatten am Ende des Tunnels

    Obwohl mich auf dem Papier wenige Überraschungen erwarten, wirft das Jahr 2024 schon teilweise seine Schatten voraus: Im Januar stehen die praktischen Prüfungen der angehenden Kaufmännischen Assistentinnen und Assistenten an. Nach den Osterferien folgen dann die IHK-Abschlussprüfungen und die schriftlichen Abschlussprüfungen meiner Klassen in BWL und Deutsch. Ich hoffe, dass möglichst viele direkt bestehen werden und nicht noch in die mündlichen Prüfungen müssen.

    Eine Besonderheit gibt es bei aller Gewohnheit dann doch noch: Ich bin nun Mitglied des Prüfungsausschusses für den Ausbildungsberuf Drogistin bzw. Drogist.

    Schulleben: Ausbildungslehrkraft, Fortbildung und Ausland

    Wer beim Lesen gut aufgepasst hat, dem bzw. der dürfte aufgefallen sein, dass die Summe meiner Unterrichtswochenstunden nicht 25,5, sondern 23 (= 7+9+7) ergibt. Tatsächlich baue ich in diesem Halbjahr nach langer Zeit eine halbe Stunde ab. Die übrige Differenz ergibt sich daraus, dass ich seit Februar eine Lehrkraft im Vorbereitungsdienst als Ausbildungslehrkraft im Fach Deutsch betreue, was mit zwei WS kompensiert wird. Meine Erfahrungen in dieser für mich neuen Rolle sind bisher weitgehend positiv. Das liegt in erster Linie daran, dass ich mit meinem „Schützling“ menschlich sehr gut auskomme. Weiterhin habe ich direkt im letzten Jahr eine Fortbildungsreihe für Ausbildungslehrkräfte besucht, durch die ich meine Kenntnisse rund um das Referendariat noch einmal sehr gut auffrischen konnte. Und drittens halten wir beide es so, dass wir uns wöchentlich überwiegend in der Schule austauschen können. Dieses „Ritual“ hat sich für beide Seiten bewährt, weshalb ich zuversichtlich auf alles noch kommende Blicke.

    Apropos Fortbildung: Noch habe ich mich für keine Fortbildungen im neuen Schuljahr angemeldet. Das wird aber zeitnah kommen. Ich liebäugle auch ein wenig mit Erasmus+, also einer Fortbildung im Ausland. Mal sehen, ob es thematisch passt und ich es auch mit der Familie organisiert bekomme.

    Apropos Ausland: Meine 12. Klasse möchte nach den Abschlussprüfungen im Mai gern eine Abschlussfahrt nach Prag machen. Das ist von unserer Schule mit dem Zug eigentlich ganz gut machbar. Lust habe ich auch. Mal sehen.

    EduTech: Fortsetzung folgt!

    Mit dem Beginn dieses Schuljahres habe ich mein Tech-Setup, das ich in diesem Beitrag skizziert habe, (nicht ganz freiwillig) leicht verändert. Mein „Daily Driver“ in der Schule ist nicht mehr mein Surface Pro 6, sondern ein iPad (9th Gen.). Und es hat sich nicht nur auf der Hardware-Seite etwas getan. Auch in Sachen Software habe ich mich weitgehend von Redmond gelöst. Ausführlicher werde ich das in einem kommenden Beitrag beschreiben.

    Mit etwas Neugier blicke ich auf die weiteren Entwicklungen der techaffinen EduBubble in den sozialen Netzwerken. Nachdem Twitter kürzlich in X umbenannt, strategisch neu ausgerichtet und im Grunde für Bildungsmenschen zerstört wurde, kamen relativ viele Menschen aus dem #Twitterlehrerzimmer (#twlz) ins #FediLZ zu Mastodon. Die Hoffnungen vieler konnte das #Fediverse (bisher?) nicht erfüllen, so dass eine nicht zu unterschätzende Zahl an Nutzerinnen und Nutzern ihr Heil im #BlueVZ auf BlueSky sucht. To be continued.

    Persönliches: Traum und Wirklichkeit

    Ähnlich wie ein neues Kalenderjahr kann auch ein neues Schuljahr Möglichkeiten bieten, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Ich möchte mich mehr bewegen und mein (zu hohes) Gewicht reduzieren, um noch lange ein gesundes Leben mit meiner Familie verbringen zu können. Zur Erreichung dieses Ziels gehe ich seit etwa vier Wochen mindestens zweimal in der Woche ins Fitnessstudio und absolviere Cardiosessions von mind. 60 Minuten. Drückt mir gern die Daumen für’s Durchhalten!

    Mit dem neuen Schuljahr hat auch familiär eine neue Zeitrechnung begonnen. Unsere Tochter, die 2022 geboren wurde, befindet sich aktuell in der Eingewöhnung in der Krippe. Meine Frau wird ab nächstem Monat wieder arbeiten gehen und unserer Großer absolviert unter Umständen sein letztes Kita-Jahr.

    Das kann ja was werden!

  • Xournal++: Problem mit Touchscreenbedienung unter Windows gelöst

    Xournal++: Problem mit Touchscreenbedienung unter Windows gelöst

    Grundsätzlich bin ich eher ein „Tastatur-und-Maus-Mensch“. Unterricht ohne Handschrift, z. B. in Form von Tafelbildern, ist mit der Fächerkombination (Wirtschaft und Deutsch) für mich schwer realisierbar. Als „Daily Driver“ setze ich daher nach wie vor in der Schule ein Surface-Gerät ein.

    Zu Beginn meiner „Surface-Zeit“ habe ich für handschriftliche Aufzeichnungen unter Windows in erster Linie auf OneNote gesetzt. Mittlerweile versuche ich mich aus unterschiedlichen Gründen – die hier aber nicht den thematischen Schwerpunkt bilden sollen – verstärkt von den Office-Programmen aus Redmond zu befreien und wieder mehr Unabhängigkeit und Souveränität über meine Daten zurückzuerlangen.

    Für freie und offene Software im Kontext von Bildung schlägt mein Herz. Daher wollte ich ab diesem Schuljahr für die Anfertigung digitaler Tafelbilder und zur Annotation von PDF-Dateien voll auf Xournal++ setzen. Es handelt sich dabei um ein Open-Source-Programm, das kostenlos u. a. für Linux, Windows und macOS zur Verfügung gestellt wird. Leider hatte ich unter Windows immer Schwierigkeiten mit der Bedienung per Touchscreen. Ich konnte z. B. die Seiten nicht mit einem einzelnen Finger scrollen, weil sonst das angezeigte Bild immer total verrückt gespielt hat, indem es flackernd hoch und runter gesprungen ist. Für den produktiven Einsatz empfand ich es zu unpraktisch immer mit der separaten Maus oder mit zwei Fingern manuell zu scrollen. (Laut dieses Q&A war ich mit dem Problem nicht allein.)

    Nachdem ich mich gedanklich für dieses Schuljahr eigentlich bereits mit dem Umstand abgefunden hatte, dass ich Xournal++ unter Windows erst einemal nicht richtig zum Laufen bekommen würde, habe ich aus Neugier und Zufall noch einmal vor ein paar Tagen die aktuelle Version 1.1.3 installiert, die von den Entwickler*innen bereits Ende November 2022 veröffentlicht wurde.

    Mit dieser Version konnte ich mein Problem lösen, indem ich folgendes Häkchen in den Programm-Einstellungen gesetzt habe:

    Einstellungen > Touchscreen > Disable GTK’s built-in internal scroll funktionality

    Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich durch diese kleine Änderung meine persönliche Open-Source-Strategie noch ein Stück weiter realisieren kann.

    Zum Download steht Xournal++ hier.

  • 03-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    03-SJ-2022-23 Mein Lehrerleben und Streben

    Die dritte Schulwoche ist vorüber. Zeit für meinen obligatorischen, kurzen Rückblick:

    Was meinen Unterricht allgemein angeht, kehren allmählich Routinen ein. Meine neuen Klassen haben sich langsam an mich gewöhnt und ich mich an sie. Am Ende der kommenden Woche steht sogar schon die erste Klassenarbeit an. Die Zeit rennt.

    Also „Business as usual“?

    Nicht ganz.

    In diesem Schuljahr werde ich das Lern-Management-System its.learning, das das Land Schleswig-Holstein den Lehrkräften und Schüler:innen bereits seit dem Schuljahr 2021/22 zur Verfügung stellt, auf unterschiedliche Art und Weise zur Gestaltung und/oder Ergänzung meines Unterrichts einsetzen. Am intensivsten werden es wohl meine angehenden kaufmännischen Assistent:innen nutzen müssen. Montags unterrichte ich sie nämlich zwei Doppelstunden lang in einem PC-Raum im Lernfeld 06 („Geschäfts- und Arbeitsprozesse gestalten und reflektieren und die Effizienz mit Standardsoftware erhöhen“). Während einer der beiden Doppelstunden bin ich sogar mit einer Kollegin gemeinsam in Doppelbesetzung in der Klasse. Geplant haben wir ein digital gestütztes „Lernbüro“, das wir mit Hilfe von its.learning realisieren werden. Das soll jedoch nicht alles sein. Meine Kollegin und ich streben darüber hinaus einen „Parallelbetrieb“ an, weil sie in meiner Parallelklasse mit einer weiteren Kollegin im Team eingesetzt ist. Was zwischen den Zeilen nach viel Planungsbedarf klingt, erfordert eben jenen auch tatsächlich in der Praxis. Aus diesem Grunde werden wir uns bis auf Weiteres montags nach Unterrichtsschluss für etwa eine Stunde in Präsenz miteinander abstimmen und unseren Unterricht kollektiv planen sowie vorbereiten. Das ist zumindest unser Wunsch. Ich bin gespannt, ob wir ihn auch in die Realität umsetzen können.

    Was das Organisatorische angeht, möchte ich einmal kurz herausstellen, dass sämtliche meiner Schüler:innen bereits nach drei Wochen (theoretisch) über sämtliche Login-Daten vom Schulträger und vom Land Schleswig-Holstein verfügen, um digital arbeiten zu können. Daran ist wirklich nichts auszusetzen. Vielmehr bin ich dankbar dafür, weil ich weiß, dass ganz viele Kolleg:innen an anderen Schulen derlei gute Voraussetzungen nicht haben.

    Eine weitere nenneswerte Sache war in dieser Woche eine interne Schulung zu den Lehrkräfte-Endgeräten, die das Land Schleswig-Holstein allen Lehrer:innen seit 2021 zur Verfügung stellt. Weniger wegen allgemeiner Technik-Fragen, viel mehr wegen spezieller Fragen zum Datenschutz und zu eventuellen Zuständigkeiten, hatte ich an dieser Schulung teilgenommen, die von einem sehr sympatischen und versierten, externen Referenten des IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein) geleitet wurde. (Mein Lehrkräfte-Endgerät ist übrigens ein HP ProBook (14″) mit Windows-Betriebssystem. Wir konnten bereits zu Beginn dieses Kalenderjahres an unserer Schule zwischen vier Geräten wählen: Convertible [Microsoft Surface Go 2], Tablet [Apple iPad] oder Laptop [HP ProBook 14″ / 15″]. Ich finde es gut, dass es diese Wahlmöglichkeit gab, wenngleich ich mit meinem vom Land gestellten Gerät – wenn überhaupt – tatsächlich nicht alles auf dieselbe Art und Weise erledigen kann, wie mit meinem derzeitigen, primären Privatgerät [Microsoft Surface Pro 6]. Dazu aber ein anderes Mal mehr!)

    Das wäre es an Nennenswertem aus der Schule für diese Woche.

    Und sonst?

    In dieser Woche war ich nicht beim Sport. Das möchte ich in der kommenden Woche gern wieder anders machen.

    Außerdem habe ich meine Zeit noch mit folgenden Dingen verbracht:

    Donnerstagabend habe ich nach längerer Zeit mal wieder mit einem sehr guten Kollegen Nintendo Switch online gegeneinander gespielt. Das Spiel unserer Wahl war Mario Kart 8 Deluxe. Wir haben in erster Linie die neuen Strecken des Erweiterungspasses ausprobiert. Insgesamt konnte ich den Abend punktemäßig (knapp) für mich entscheiden. Also war es ein guter Abend.

    Samstag und Sonntag war jeweils Familien- und Freundeszeit. Wir haben die (letzten?!) sonnigen Tage zweimal zum Grillen genutzt. Es war beide Male herrlich.

    Neben der Unterrichtsvorbereitung für nächste Woche habe ich mich heute Vormittag noch mit meinem heimischen NAS (Synology DS 218j, 2 x 4 TB Festplattenspeicherkapazität) beschäftigt. Die Sicherung meiner Handybilder und Videos erfolgt ab sofort von überall und zu jederzeit per externem Zugrif auf den NAS. Ich habe mich dafür u. a. mit den Themenbereichen „Portfreigaben“, „DynDNS“ und „Domainweiterleitung“ auseiandergesetzt. (So viel zu experimenteller Medienkompetenz im Selbstversuch – ich mag sowas ja einfach sehr gern.) Für die mittel- bis langfristige Zukunft kann ich mir eine kleine Artikelreihe zu diesem und weiteren Themen gut vorstellen. Mal sehen.

    Mit dem Ende der dritten Schulwoche habe ich auch die erste Staffel der Serie „The Boys“ beendet. Bisher eine echt gute Serie für mich. Und ein gutes Ende für diesen Beitrag, finde ich.