Es ist Sonntagabend. Die Schultasche für morgen ist gepackt. Bevor ich mich schlafen lege, möchte noch kurz innehalten und die vergangene Woche noch einmal Revue passieren lassen:
Montag habe ich nach einem „langen Schultag“ (Unterrichtsschluss: 15 Uhr) auf dem Lehrerparkplatz gemerkt, dass ich meinen Autoschlüssel nicht finden konnte. „Das kann ja mal passieren“, dachte ich mir hoffnungsvoll, „du wirst ihn ganz bestimmt in der letzten großen Pause im Lehrerzimmer liegengelassen haben“. Also bin ich zurück ins Schulgebäude geschlendert, um anschließend jedoch festzustellen, dass sich mein Funkschlüssel für unseren Ford auch dort nicht befand. Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit (für Lehrkräfte [!]) , war bei meiner Rückkehr in die heiligen Hallen nur noch eine einzige Kollegin im Lehrerzimmer. Auf meine Frage, ob sie zufällig einen Autoschlüssel gefunden habe, antwortete sie aufrichtig bemitleidend mit “ Nein“. Langsam wurde ich dann doch etwas nervös.
Teaser & Spoiler: Der Schlüssel wurde erst am Donnerstag gefunden. Den Fundort werde ich aber, der Spannung wegen, erst am Ende dieses Beitrags verraten …
Ende vom Lied: Nachdem ich am ersten Tag der Woche eigentlich ganz zufrieden mit meinem Unterricht in unser Auto steigen und den Heimweg antreten wollte, habe ich knapp eine dreiviertel Stunde erfolglos den elendigen Autoschlüssel gesucht. Auch die inzwischen fleißig arbeitenden Reinigungskräfte hatten leider nichts Autoschlüssartiges gefunden und konnten mir leider nicht weiterhelfen. Weil ich in der Vorwoche bereits glücklicherweise Erfahrungen mit der Bahn gemacht hatte, habe ich also das Auto schließlich stehengelassen und bin mit dem Zug nach Hause gefahren.
Dankenswerterweise war die restliche Woche keineswegs mehr so vermurkst wie der Beginn. Dienstags habe ich in diesem Schuljahr vormittags generell keinen Unterricht. Da echte Superheldinnen und -helden eh meist nachts für Recht und Ordnung sorgen, versuche ich in den frühen Abendstunden die Welt ein bisschen besser zu machen, indem ich von 17:30 – 20:20 Uhr in der Fachoberschule Deutsch unterrichte. Meine Erfahrungen mit dieser Schulform sind durchweg positiv. Die Schülerinnen und Schüler sind meistens hoch motiviert, weil sie als Eingangsvoraussetzung über mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung und dementsprechend auch über eine gewisse Lebenserfahrung verfügen. Rückblickend bin ich mir nie so ganz sicher, ob ich neben meiner Berufsausbildung oder als „Ausgelernter“ noch die Muße gehabt hätte, um zwei Jahre lang an drei Abenden in der Woche die Schulbank zu drücken. Von daher verdienen alle angehenden Absolventinnen und Absolventen per se meinen aller größten Respekt.
Mittwoch habe ich mich kurz ein wenig über vergessene und/oder bisher nicht verfügbare Schüler:innenzugangsdaten für unser Lern-Management-System sowie das Schulportal geärgert. Hierdurch wird die geplane Unterrichtsplanung immer mal mehr oder mal weniger verzögert oder gestört. Vielleicht wäre in diesem Jahr in allen meinen Klassen mal eine kurze Unterrichtssequenz zur sinnvollen Verwendung von Passwortmanagern ratsam …
Für den vorletzten Nachmittag der Schulwoche stand u. a. ein Termin mit meinem Schulleiter sowie drei Kolleginnen in meinem Lehrerkalender. Anlass dafür war das Thema „BNE“ (= Bildung für nachhaltige Entwicklung). Vor meiner Elternzeit habe ich der Schulleitung bereits mein Interesse an diesem Bereich bekundet und habe eine Fortbildung besucht. Aufgrund des Umstandes, dass auch unser Dienstherr, das Land Schleswig-Holstein, die sog. „Landesstrategie BNE“ auf den Weg gebracht hat, wird sich jede Schule in absehbarer Zeit einerseits allgemein mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung auseinandersetzen sowie andererseits für eine sinnvolle, curriculare Einbindung in die Bildungsgänge und den Unterricht sorgen müssen. Wir haben uns auf eine zeitnahe Bildung einer Steuerungsgruppe verständigt. Bevor diese Gruppe jedoch ihre Arbeit aufnehmen kann, erhalten alle Kolleginnen und Kollegen die Chance, selbst Teil der Steuerungsgruppe zu werden. Dieses Vorgehen finde ich sehr gut, weil hierdurch wirklich alle partizipieren könnten und nicht der Eindruck entsteht, dass es sich um einen elitären Kreis von Nachhaltigkeitsfreundinnen und -freunden handelt.
Nach der Schule habe ich am Freitag nur noch den obligatorischen Online-Test meiner Fortbildung aus der Vorwoche mit 98 % (im zweiten Versuch) abgeschlossen. Damit war und bin ich nach wie vor zufrieden.
Was gab es sonst so?
Den vorletzten Abend vor meinem „kurzen Freitag“ habe ich erneut mit „Secret of Mana“ (<3) verbracht. Mir gefällt das Spiel bisher wirklich sehr gut. Die Story ist motivierend, die 16-Bit-Pixelgrafik ist hervorragend gealtert und der Soundtrack ist ein auch heute noch Meisterwerk!
Das Wochenende wurde übrigens mit Pancakes eingeleitet …
… und war insgesamt sehr erholsam.
Nachdem ich mich bereits in der Vorwoche zur Wiederaufnahme meines Fitness-Trainings motivieren konnte, war ich Samstagmittag wieder beim Sport. Nach wie vor tut der körperliche Ausgleich gut.
Und mein Schlüssel?
Nun, der befand sich in derselben Schublade eines Lehrerpults, in der auch immer die Beamer-Fernbedienung liegt. Eine aufmerksame und liebe Kollegin hatte den Schlüssel letztlich gefunden und ein Bild davon in unsere Signal-Gruppe gesendet.
Puh, Glück gehabt!
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